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Merz: 'brutal harte Ansage der Amerikaner'

13.02.2025
um 22:47 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz sieht die Entwicklungen in der Ukraine mit Sorge und warnt vor den Folgen des Vorstoßes von US-Präsident Donald Trump zu möglichen Ukraine-Verhandlungen mit Russland.

Merz: "brutal harte Ansage der Amerikaner"

Die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Beginn des russischen Angriffs beschriebene Zeitenwende komme "an diesem Wochenende, und zwar mit einer brutal harten Ansage der Amerikaner an uns Europäer", sagte Merz in der ZDF-Sendung "Klartext". Der CDU-Chef äußerte die Erwartung, dass die Rede von US-Vizepräsident J.D. Vance bei der Münchner Sicherheitskonferenz an diesem Freitag "eine konfrontative Rede" werde. Er hoffe, dass der Bundeskanzler vorbereitet sei, darauf - abgestimmt mit den Partnern in der EU - eine europäische Antwort zu
geben.

"Wenn wir das nicht tun, dann geben wir die Ukraine auf "

"Es wird morgen ein sehr, sehr wichtiger Tag, und diese Sicherheitskonferenz 2025, die wird uns noch sehr lange in Erinnerung bleiben, und sie wird Folgen haben", sagte Merz. Die europäischen Nato-Staaten bräuchten jetzt ein eigenes Konzept. Wenn das nicht entwickelt worden sei, werde man einen Sprung ins kalte Wasser machen müssen, der wehtun werde.

Merz zeigte sich überzeugt, dass sich in der Rückschau eines Tages alle den Vorwurf machen würden, der Ukraine nicht früh, klar und gut genug geholfen zu haben. Man werde ab diesem Wochenende die Frage noch deutlicher beantworten müssen, wie man helfe. "Wenn wir das nicht tun, dann geben wir die Ukraine auf, und das wird nicht dazu führen, dass Putin aufhört", sagte er mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin./jr/DP/he