WAHL 2025/ROUNDUP: Weidel setzt auf nächste Wahl - Merz betont Unterschiede
BERLIN (dpa-AFX) - Nach dem Wahlerfolg der AfD richtet die Vorsitzende Alice Weidel ihren Blick schon auf die nächste Bundestagswahl. Die Union könne mit SPD und Grünen keine stabile Regierung bilden, die vier Jahre halte, sagte sie in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF. "In den nächsten Jahren werden wir die Union überholen." Gleichzeitig kündigte sie an, auch die neue AfD-Fraktion werde "vernünftigen Anträgen der Union zustimmen, wenn es denn erforderlich ist". Mit linken Parteien könnten CDU und CSU ihre Politik nicht umsetzen - vor allem was die Begrenzung irregulärer Migration betreffe. "Das ganze Ding wird krachend scheitern", prophezeite Weidel.
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) widersprach der Interpretation von Weidel, wonach sich die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler eine Koalition von Union und AfD gewünscht habe. Dies könne er nicht erkennen, sagte Merz, zumal er selbst ein Regierungsbündnis mit der AfD vor der Wahl klar ausgeschlossen habe. Zwischen Union und AfD gebe es große Unterschiede, etwa in der Außen- und Sicherheitspolitik, was den Blick auf Europa, die Nato und den Euro angehe. Direkt an Weidel gewandt, sagte er: "Da können Sie uns die Hand ausstrecken wie Sie wollen - wir machen keine falsche Politik für dieses Land." Merz betonte: "Sie wollen das Gegenteil von dem, was wir wollen, und deswegen wird es eine Zusammenarbeit nicht geben."
Die AfD sei eine destruktive Partei, die nur bestehe, weil es ungelöste Probleme und Unzufriedenheit in Deutschland gebe. Dabei habe diese Partei gar kein Interesse daran, diese Probleme zu lösen. Ziel der Union sei es, die Strategie der AfD durch erfolgreiche Problemlösung zu durchkreuzen, sagte Merz. Wenn die Probleme dann gelöst seien, "wird diese Partei auch wieder verschwinden"./abc/DP/zb