PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Donnerstag nach anfänglichen Gewinnen nachgegeben. Nach dem deutlichen Anstieg am Vortag machte sich vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag eine gewisse Vorsicht bemerkbar.
Der EuroStoxx 50
Der Broker Index Radar verwies auf negative Vorgaben vom Anleihemarkt, wo die Renditen weiter gestiegen sind. Der EZB-Zinsentscheidung komme damit eine noch größere Bedeutung zu. Die EZB werde zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte senken, doch die entscheidende Frage bleibe: "Wie wird die Notenbank die fiskalischen Veränderungen in ihrem Ausblick berücksichtigen?", hieß es. "Weniger Zinssenkungen als bislang erwartet könnten die Folge sein."
Auch der US-Arbeitsmarktbericht hat das Zeug, die Renditen der Anleihen weiter anzutreiben. "Wir rechnen mit einem erneuten Rückgang der Arbeitslosenquote, was die jüngsten Zinssenkungsspekulationen am US-Rentenmarkt dämpfen könnte", so die Experten der Landesbank Baden-Württemberg.
Schwach waren vor diesem Hintergrund die Immobilientitel. Die kräftig gestiegenen Anleiherenditen setzten dem zinssensitiven Sektor erneut zu. Auch Sektoren wie Pharma, Versorger und Nahrungsmittel, deren wenig konjunkturabhängige und teils dividendenstarke Aktien den Ruf von Anleihealternativen genießen, litten unter den Vorgaben vom Rentenmarkt.
Besser sah es bei den Bauwerten aus. Sie knüpften an die starke Vortagesentwicklung an und profitierten einmal mehr von der Hoffnung auf zusätzliche schuldenfinanzierte Ausgaben für Infrastruktur in Deutschland. Geberit schwangen sich mit 4,4 Prozent ins Plus. Der Schweizer Sanitärausstatter hatte im Rahmen der Erwartungen liegende Zahlen mitgeteilt.
Im Sektor der Reisewerte ragten die Aktien der Fluggesellschaften mit deutlichen Gewinnen hervor. Die französisch-niederländische Air France-KLM