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Baerbock fordert vom Westen Geschlossenheit gegenüber Moskau

12.03.2025
um 14:37 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock verlangt angesichts des massiven US-Drucks auf die Ukraine ein geschlossenes Auftreten des Westens gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Der Weg zu Frieden führt über Stärke und Geschlossenheit - eine Sprache, die Putin versteht", erklärte die Grünen-Politikerin vor der Abreise zu einem Treffen der Außenminister der G7-Länder wirtschaftsstarker Demokratien in Kanada. Die Botschaft der G7 sei bisher so deutlich wie einfach gewesen: "Unsere Zusammenarbeit bringt Stabilität und Sicherheit."

Die Europäer seien dabei starke und verlässliche Partner, sagte Baerbock, die versicherte: "Wir werden in Zukunft mehr für unsere Sicherheit und Verteidigung in Europa tun." Es sei eine "neue Zeit der Ruchlosigkeit angebrochen", in der jene, die keinen Frieden wollten und nur an das Recht des Stärkeren glaubten, "sehr genau beobachten, ob wir unsere Geschlossenheit und regelbasierte Ordnung erhalten können".

Nachdem US-Präsident Donald Trump Kiew unter Druck setzt und gegenüber dem Aggressor Moskau weniger fordernd auftritt, um ein Kriegsende zu erzwingen, dürfte die Mahnung Baerbocks vor allem an die USA gerichtet sein. Mit Spannung wird erwartet, ob US-Außenminister Marco Rubio bei dem G7-Treffen den Kurs der Abgrenzung von den europäischen Partnern fortsetzt. Neben Deutschland gehören die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan zu der Runde. Kanada hat derzeit den Vorsitz.

"Geteilte Interessen sind gemeinsamer Kompass"

Den G7-Staaten komme weiter eine Schlüsselrolle zu, sagte Baerbock. "Wir mögen unsere Meinungsverschiedenheiten haben. Gemessen werden wir aber am Ende daran, ob wir Antworten auf die zentralen Sicherheitsfragen unserer Zeit finden." Die Herausforderungen durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, Chinas Auftreten im Indopazifik und die Krisen im Nahen Osten seien "eng mit unser aller Sicherheit verwoben. Unsere geteilten Interessen in diesen Fragen sind unser gemeinsamer Kompass."/bk/DP/stk