dpa-AFX Compact

ROUNDUP: Chinas Industriestimmung hellt sich trotz Handelsstreit etwas auf

31.03.2025
um 09:18 Uhr

PEKING (dpa-AFX) - Die Stimmung in großen und staatlich dominierten chinesischen Industriebetrieben hat sich im März trotz des Handelskonflikts mit den USA und Europa weiter verbessert. Der Einkaufsmanagerindex sei im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Punkte auf 50,5 Zähler gestiegen, teilte das Statistikamt am Montag in Peking mit. Volkswirte hatten eine leichte Verbesserung erwartet.

Der Stimmungsindikator für Industriebetriebe in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt stieg den zweiten Monat in Folge und kletterte weiter über die sogenannte Expansionsschwelle von 50 Punkten. Werte über der Marke deutet auf Wachstum hin. Zeitgleich wurde auch ein Indikator für die Stimmung in den Betrieben des Dienstleistungssektors veröffentlicht, der sich ebenfalls leicht verbesserte und weiter über die Expansionsschwelle kletterte.

Der staatliche Einkaufsmanagerindex wird vor allem bei großen und staatlichen Industriekonzernen erhoben. Am Dienstag wird der Einkaufsmanagerindex vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" erwartet, bei dem Manager von eher kleineren und privaten Unternehmen befragt werden. Volkswirte erwarten hier ebenfalls Indexwerte über der Expansionsschwelle.

Trotz der etwas besseren Stimmung sagte Experte Duncan Wrigley vom britischen Analysehaus Pantheon Macroeconomics, dass die Industriebetriebe nach wie vor besorgt über die Risiken eines eskalierenden Handelsstreits seien. Demnach entwickele sich die Binnennachfrage in China weiterhin schleppend.

Auch insgesamt entwickelt sich Chinas Wirtschaft eher schleppend, obwohl die Notenbank und die Regierung in Peking viel tun, um diese zu beleben. Zuletzt haben große chinesische Staatsbanken, darunter die Bank of China, ihre Bereitschaft deutlich gemacht, mehr Geld für die Kreditvergabe bereitstellen. Wie aus Mitteilungen von insgesamt vier Geldhäusern des Landes vom Wochenende hervorgeht, sind hierfür milliardenschwere Kapitalerhöhungen geplant, um die Kapitalbasis zu stärken. Der leichte Anstieg des staatlichen Einkaufsmanagerindex verringert allerdings etwas den Druck auf die Regierung, der Wirtschaft weiter unter die Arme zu greifen.

Am vergangenen Freitag hatte sich Chinas Staatschef Xi Jinping zudem mit zahlreichen Konzernchefs führender globaler Unternehmen getroffen, um für mehr ausländische Investitionen zu werben. China setzt damit seine Charmeoffensive fort und will wieder ein attraktiverer Standort für ausländische Firmen werden. Die Führung in Peking versucht, die US-Zölle auszunutzen und China als verlässlichen Partner darzustellen./jkr/mis