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ROUNDUP: Rechtsmittel gegen Einziehung der 'Eventin' eingelegt

14.04.2025
um 16:50 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Gegen die Sicherstellung und Einziehung des im Januar in der Ostsee vor Rügen havarierten Öltankers "Eventin" sind nach Angaben des Bundesfinanzministeriums Rechtsmittel eingelegt worden. Bis zur Entscheidung des zuständigen Gerichts müssten "weitere Vollzugsmaßnahmen" unterbleiben, sagte ein Sprecher des Ministeriums in Berlin.

Der Tanker ist eines von mehr als 150 Schiffen der sogenannten russischen Schattenflotte, gegen die Sanktionen gelten. Die "Eventin" trieb im Januar stundenlang manövrierunfähig in der Ostsee - sämtliche Systeme waren ausgefallen. Nach früheren Angaben hat das unter Panama-Flagge fahrende Schiff rund 100.000 Tonnen Öl an Bord.

"Ich kann bestätigen, dass das Schiff und die Ladung durch den Zoll sichergestellt und anschließend eingezogen wurden", sagte der Sprecher und gab damit einen bereits bekannten Sachstand wieder. Und: "Mit der Einziehung werden dann auch die rechtlichen Voraussetzungen für eine Verwertung des Schiffs und der Ladung geschaffen."

Die zuständigen Behörden untersuchten und bestätigten indes die Verkehrstauglichkeit des Schiffs. Die Seesicherheit und die Gefährdungslage unterlägen einer fortlaufenden Überprüfung, hieß es aus Behördenkreisen.

Das vor Sassnitz auf Rügen in der Ostsee liegende Schiff solle zeitnah auf eine sogenannte Gefahrgutreede verlegt werden, die etwa drei Seemeilen (rund fünfeinhalb Kilometer) von der jetzigen Liegeposition entfernt ist. Dabei handelt es sich um einen speziell ausgewiesenen Ankerplatz, auf dem unter anderem Schiffe mit gefährlichen Gütern sicher liegen können, ohne einen Hafenbetrieb oder die Umgebung zu beeinträchtigen./cn/DP/zb