Iran zweifelt am Willen der USA in Atomverhandlungen
TEHERAN (dpa-AFX) - Nach ersten Rückschlägen in den Atomverhandlungen mit Washington zeigt sich der Iran gegenüber den USA zunehmend misstrauisch. "Die Islamische Republik Iran bekräftigt ihr Bekenntnis zum diplomatischen Weg und erklärt ihre Bereitschaft, die Verhandlungen fortzusetzen. Gleichzeitig lehnt sie jegliche auf Drohungen und Druck basierende Herangehensweise entschieden ab", hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums in Teheran. Das Ministerium kritisierte erneut die jüngsten Sanktionen gegen den Iran und stellte infrage, wie ernst es die USA mit den Gesprächen meinen.
Am Donnerstag hatte der Oman als Vermittler zwischen beiden Seiten erklärt, dass die für Samstag in Rom geplante, bereits vierte Verhandlungsrunde verschoben werden soll. Zuvor hatte das US-Finanzministerium neue Sanktionen gegen mehrere Firmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Türkei und dem Iran verhängt, die laut Washington am Geschäft mit iranischem Öl beteiligt sind. Am Donnerstagabend kündigte US-Präsident Donald Trump außerdem an, Käufer iranischen Öls ab sofort mit Sanktionen belegen zu wollen.
Der Iran hatte sich 2015 in einem Abkommen verpflichtet, sein Atomprogramm deutlich einzuschränken. Im Gegenzug wurden Sanktionen aufgehoben. Der Pakt, der den Bau iranischer Atombomben verhindern sollte, wurde 2018 von der damaligen US-Regierung unter Donald Trump aufgekündigt. In der Folge hielt sich auch Teheran nicht mehr an die Auflagen. Trump strebt nun einen neuen Deal mit der Islamischen Republik an - und drohte zugleich mit Bombardierungen, sollte es zu keiner Einigung kommen./arb/DP/jha