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Schweiz will zweiten Zoll-Deal mit USA abschließen

09.05.2025
um 17:11 Uhr

GENF (dpa-AFX) - Nach Großbritannien hofft die Schweiz auf den nächsten Handelsdeal mit den USA. Vor dem ersten ranghohen Ministertreffen zwischen China und den USA in Genf an diesem Wochenende zur Beilegung des bilateralen Zollstreits haben die Schweizer selbst im Gespräch mit den Amerikanern Fortschritte erzielt, wie Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter sagte.

Am Wochenende treffen US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer in Genf mit dem chinesischen Vize-Ministerpräsidenten He Lifeng zusammen. Beide Länder haben sich mit Zöllen von weit über 100 Prozent belegt, was nach den Worten von Bessent einem Handelsembargo gleichkommt. Sie wollen über einen Abbau der Spannungen reden.

Die Schweizer Präsidentin rechnet in den kommenden ein bis zwei Wochen mit einer Absichtserklärung, die dann zügig in einer prinzipiellen Einigung münden soll. "Wir hoffen, dass wir das zweite Land sind, mit denen sich die USA verständigen können", sagte sie.

US-Präsident Donald Trump hatte auf Schweizer Produkte Zölle von 31 Prozent verhängt. Sie sind wie zusätzliche Zölle auf Produkte anderer Länder vorerst ausgesetzt. Generell hat Trump aber zehn Prozent Zölle auf fast alles aus aller Welt verhängt. "Unser Ziel ist, auf null Prozent zurückzukehren", sagte Keller-Sutter.

Die Schweiz betont, dass sie selbst keine Zölle auf Industrieprodukte erhebt und Schweizer Unternehmer in den kommenden vier Jahren 150 Milliarden Franken (rund 160 Mrd Euro) in den USA investieren wollen. Es sei unter anderem auch über Subventionen und Steuern gesprochen worden. Man habe den USA erklärt, warum die Schweizer Landwirtschaft Schutz brauche, sagte Wirtschaftsminister und Weinbauer Guy Parmelin.

Großbritannien hat die Zusage erreicht, dass unter anderem die US-Zölle etwa auf eine gewisse Zahl von Autos nicht über zehn Prozent steigen und baut im Gegenzug Handelsbeschränkungen für amerikanische Agrarprodukte ab./oe/DP/mis