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ROUNDUP 2: Stillschweigen nach US-China-Gesprächen über Zollstreit

11.05.2025
um 18:05 Uhr

(neu: Aktualisierung: Genfer Gespräche zuende.)

GENF (dpa-AFX) - Nach den ersten wichtigen Gesprächen zwischen den USA und China über ihren Zollstreit haben sich beide Seiten zunächst in Stillschweigen gehüllt. Die Delegationen verließen den Treffpunkt in Genf, ohne sich zu äußern. US-Finanzminister Scott Bessent, der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer und der chinesische Vize-Ministerpräsident He Lifeng hatten sowohl Samstag als auch Sonntag mehrere Stunden findet hinter verschlossenen Türen miteinander gesprochen. US-Präsident Donald Trump sagte am Sonntag, dass große Fortschritte gemacht worden seien. Er nannte aber keinerlei Details.

Trump hat die Beziehungen zu China nach seinem Amtsantritt mit massiven Zöllen auf chinesische Produkte auf die Probe gestellt. Sie liegen zurzeit bei 145 Prozent. China reagierte mit 125 Prozent Zöllen auf US-Produkte. Keine Seite ging bislang auf die andere zu. Das Kräftemessen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hat Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft, mit besonders verheerenden Folgen für Entwicklungs- und Schwellenländer. Trump wirft China unfaire Handelspraktiken vor.

USA wollen Export ankurbeln

Trumps Handelsminister Howard Lutnick gab sich am Sonntag ebenfalls "optimistisch" mit Blick auf die Gespräche in Genf - wurde aber auch nicht konkreter. Die hohen Zölle auf Importe aus China würden natürlich dazu führen, dass die Einfuhren zurückgingen, sagte er. Aber das sei nur ein erster Schritt in den Verhandlungen. "Die Zollpolitik des Präsidenten ist es, alle Märkte in der Welt zu öffnen, die für uns verschlossen waren", so Lutnick im US-Fernsehen. Ziel sei, dass die Amerikaner mehr exportierten.

Peking wirbt derweil aktiv um andere Handelspartner. Der "übergroße Markt" Chinas biete mehr Möglichkeiten für Produkte aus Lateinamerika und der Karibik, sagte ein hochrangiger Beamter des Außenministeriums am Sonntag. Bei einem Forum mit Regierungsvertretern der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) kommende Woche in Peking sollen unter anderem Kooperationen bei Rohstoffen, Nahrungsmitteln und Infrastruktur beschlossen werden./oe/DP/men