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EU-Außenbeauftragte: Keine Friedensgespräche unter Beschuss

12.05.2025
um 11:38 Uhr

LONDON (dpa-AFX) - Die Außenbeauftragte der Europäischen Union Kaja Kallas hat Moskau weitere Sanktionen angedroht, sollte es keine baldige Waffenruhe in der Ukraine geben.

Ein 30-tägiges Schweigen der Waffen bezeichnete sie als Voraussetzung für Friedensgespräche. "Es kann keine Gespräche unter Beschuss geben", sagte sie vor einem Treffen mit europäischen Außenministern in London.

Den Russen warf Kallas eine Hinhaltetaktik vor. "Es ist zwei Monate her, dass die Ukraine einer bedingungslosen Waffenruhe zugestimmt hat. Russland hat nur Spiele gespielt. Ich denke, sie spielen auch jetzt Spiele", sagte sie.

Druck gemeinsam mit den USA erhöhen

Sollte Russland keinen guten Willen zeigen, müsse der Druck durch weitere Sanktionen erhöht werden. In der kommenden Woche solle das 17. Sanktionspaket der EU verabschiedet werden. Sobald dies geschehen sei, werde an dem nächsten gearbeitet. Kallas begrüßte ein von US-Senator Lindsay Graham vorgebrachtes US-Sanktionspaket und betonte, man werde den Druck auf Moskau gemeinsam mit den USA erhöhen.

Neben Gastgeber Großbritannien nahmen an dem Treffen im sogenannten Weimar-Plus-Format auch die Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Spaniens und Polens teil. Sie betonten einhellig die Notwendigkeit einer Feuerpause und mögliche Konsequenzen, sollte Moskau nicht zustimmen. Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski sagte, es gebe bei den EU-Sanktionen noch deutlich Luft nach oben. "Wir könnten viel mehr tun und sollten das auch", so Sikorski./cmy/bk/DP/mis