ROUNDUP/Milliardeninvestition: Briten planen neue Munitionsfabriken
LONDON (dpa-AFX) - Großbritannien will mit einer Milliardeninvestition die Munitionsproduktion ankurbeln. Die Regierung wolle 1,5 Milliarden Pfund (etwa 1,8 Milliarden Euro) in den Bau von mindestens sechs neuen Fabriken investieren, kündigte das Verteidigungsministerium in London an. Die Streitkräfte sollen zudem mehr Waffen mit größerer Reichweite bekommen.
Russlands völkerrechtswidriger Einmarsch in der Ukraine habe auf harte Weise gezeigt, dass ein Militär nur so stark wie die dahinterstehende Industrie sei, teilte Verteidigungsminister John Healey mit. Mit deren Stärkung sollten Gegner abgeschreckt sowie das Land sicherer und stärker gemacht werden.
Regierung will Militärbericht vorlegen
Die Regierung will am Montag ihren Bericht zur Überprüfung der Verteidigungspolitik vorstellen. Geraten werde etwa, eine Munitionsproduktion zu schaffen, die bei Bedarf schnell hochgefahren werden könne, teilte das Ministerium mit. Unklar ist aber bisher, bis wann die Fabriken entstehen sollen.
"Die Bedrohungen, vor denen wir stehen, sind kein Geheimnis", schrieb Premierminister Keir Starmer in der "Sun". "Krieg in Europa. Neue nukleare Risiken. Der Kreml arbeitet Hand in Hand mit seinen Kumpanen in Iran und Nordkorea. Wir sind mit täglichen Cyberattacken konfrontiert."
"Wir werden direkt bedroht von Staaten mit entwickelten militärischen Kräften, also müssen wir bereit sein zu kämpfen und zu gewinnen", schrieb er. Der beste Weg, einen Konflikt zu verhindern, sei, sich auf einen vorzubereiten.
Verteidigungsausgaben sollen steigen
Starmer hatte vor einem Besuch bei US-Präsident Donald Trump im Februar eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben angekündigt. Die Ausgaben sollen bis 2027 auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen. Bislang liegen sie bei etwa 2,3 Prozent, im Finanzjahr 2023/24 wurden 53,9 Milliarden Pfund (etwa 63,9 Milliarden Euro) investiert.
Nach 2029 soll eine weitere Erhöhung auf drei Prozent folgen. Healey geht davon aus, dass sein Land bis 2034 drei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben wird. Er habe "keine Zweifel", dass das "in der nächsten Legislaturperiode" passieren werde, sagte er der Zeitung "Times"./kil/DP/he