dpa-AFX Compact

ROUNDUP: GMK-Vorsitzende fordert Klarheit bei Klinik-Soforthilfen

09.06.2025
um 10:46 Uhr

ERFURT/WEIMAR (dpa-AFX) - Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, ThĂŒringens Ressortchefin Katharina Schenk, fordert schnell Klarheit ĂŒber die im Koalitionsvertrag von Union und SPD versprochenen Soforthilfen fĂŒr KrankenhĂ€user. "Da muss ja auch mal klar werden, wie wird das ausgezahlt, ab wann kann man damit rechnen?", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.

CDU und SPD hatten sich in den Koalitionsverhandlungen darauf geeinigt, die in den Jahren 2022 und 2023 entstandenen inflationsbedingten Betriebskostensteigerungen der KrankenhĂ€user auszugleichen. Sie habe in bisherigen GesprĂ€chen mit der neuen Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) durchaus den Eindruck gewonnen, "dass ihr die Brisanz der Lage absolut bewusst ist", sagte Schenk. FĂŒr die Kliniken seien die Soforthilfen "eine absolut entscheidende GrĂ¶ĂŸe".

Die inflationsbedingten Mehrausgaben bei Betriebskosten hatten zahlreiche Kliniken wÀhrend und nach den Corona-Jahren in finanzielle Schieflage gebracht.

Schenk mahnte, es sei absehbar, dass sich KrankenhĂ€user von Personal trennen wĂŒrden, sobald der Eindruck entstehe, das Vorhaben sei wackelig. Insbesondere in Ostdeutschland mit seinem "extremen FachkrĂ€fte- und ArbeitskrĂ€ftemangel" könne man sich das nicht leisten. Es sei außerdem wichtig, bis zum Inkrafttreten der von der Bundesregierung beschlossenen Krankenhausreform im Januar 2027 sicherzustellen, "dass KrankenhĂ€user nicht unkontrolliert insolvent gehen".

Ein Sprecher des GKV-Spitzenverbandes sagte der Deutschen Presse-Agentur, zusĂ€tzliches Geld fĂŒr die KrankenhĂ€user bedeute zusĂ€tzlichen Druck auf die KrankenkassenbeitrĂ€ge. "Wer weitere Beitragssteigerungen vermeiden will, sollte das nicht machen". Bereits jetzt erhielten die Kliniken pro Jahr mit ĂŒber 100 Milliarden Euro von den Beitragszahlenden mehr Geld als je zuvor.

Die Kliniken brĂ€uchten die Soforthilfe dringen, sagte Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft, der Deutschen Presse-Agentur. Einen Inflationsausgleich fĂŒr die Preissteigerungen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine hĂ€tten die HĂ€user bis heute nicht erhalten. Die wirkungsvollste Maßnahme sei allerdings eine "tiefgreifende Deregulierung", so Gaß. "Mit einem EntbĂŒrokratisierungsprogramm hĂ€tte die Bundesregierung ein Konjunkturprogramm an der Hand, das nicht nur kostenlos ist, sondern die Versorgung verbessert und am Ende sogar Kosten spart."

Am Mittwoch beginnt in Weimar die Gesundheitsministerkonferenz der LĂ€nder. In diesem Jahr hat ThĂŒringen den Vorsitz. Auch die neue Bundesministerin Warken nimmt an dem Treffen teil./mse/DP/stw

Fresenius SE & Co. KGaA

WKN 578560 ISIN DE0005785604

Rhön-Klinikum AG

WKN 704230 ISIN DE0007042301