dpa-AFX Compact

Griechische Marine kontrolliert Migration im Meer vor Libyen

23.06.2025
um 12:18 Uhr

ATHEN (dpa-AFX) - Die griechische Regierung hat Schiffe der Marine in internationale Gewässer vor der libyschen Küste entsandt, um mögliche Flüchtlingsboote aus Libyen von der Weiterfahrt nach Griechenland abzuhalten. "Nicht die Schleuser werden darüber bestimmen, wer nach Griechenland einreist", sagte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis beim Treffen mit dem Staatspräsidenten Konstantinos Tassoulas, wie das Büro des Regierungschefs mitteilte.

Das Vorgehen erfolge in Zusammenarbeit mit den libyschen Behörden und den übrigen europäischen Staaten. Es gehe darum, mit Prävention und Abschreckung ein klares Signal zu setzen. "Ich denke, unter den gegenwärtigen Umständen ist dies ein notwendiger Schritt", sagte Mitsotakis. Um wie viele Schiffe es sich handelt und wie die Marine vorgeht, erläuterte er nicht.

Hunderte Ankünfte binnen Tagen

Die Zahl der Flüchtlingsankünfte von der libyschen Küste nach Kreta ist seit Jahresbeginn stark gestiegen. Erst vergangene Woche hatte die griechische Küstenwache innerhalb von zwei Tagen rund 700 Menschen von Booten und Kuttern gerettet, die aus Libyen kamen. Die Boote trieben aus verschiedenen Gründen manövrierunfähig in internationalen Gewässern, wie die Küstenwache mitteilte.

Mehr Migranten als im gesamten letzten Jahr

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) sind zwischen Januar und Mitte Juni rund 5.700 Migranten auf Kreta angekommen. Mit den neuen Ankünften sind es nun insgesamt rund 6.500 Menschen - mehr als im gesamten Vorjahr, als es nach Angaben der Gewerkschaft der Wasserpolizei rund 5.100 waren./axa/DP/mis