ROUNDUP: Deutschland erlebt heißen und regenarmen Juni
OFFENBACH (dpa-AFX) - Viel Sonne und wenig Regen: Der Juni ist nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) deutlich zu warm gewesen. Mit 18,5 Grad lag die Durchschnittstemperatur deutlich über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (15,4 Grad), wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen und vorläufigen Ergebnissen seiner rund 2.000 Messstationen mitteilte. Damit setzte sich auch ein Trend fort, denn jeder Juni seit 2010 war zu warm, erklärten die Experten.
Auch im Vergleich mit der aktuelleren und wärmeren Referenzperiode von 1991 bis 2020 (16,4 Grad) ergab sich ein deutliches Plus bei der Durchschnittstemperatur. Insbesondere der Südwesten zeigte sich als Wärmehotspot: Am Oberrhein gab es laut DWD mehr als zehn heiße Tage mit Temperaturen über 30 Grad.
Insgesamt reiht sich der Monat im Bundesland Baden-Württemberg mit 19,8 Grad im Durchschnitt in die Rekordhistorie ein: Nur der Juni im Jahr 2003 war noch wärmer. Auch das Saarland lag mit einem Temperaturmittel von 19,8 Grad an der Spitze im Ländervergleich. Besonders kalt war es dafür am Morgen des 12. Juni in Deutschneudorf-Brüderwiese (Sachsen), wo mit 1,1 Grad der deutschlandweite Tiefstwert im Juni gemessen wurde.
Dieses Jahr schon fünfter zu trockener Monat
Die Sonne schien zudem in großen Teilen Deutschlands übermäßig viel. Rund 277 Stunden schien sie vom Himmel - deutlich mehr als das Soll von 203 Stunden der internationalen Referenzperiode von 1961 bis 1990. Im Vergleich zur Referenzperiode 1991 bis 2020 (216 Stunden) ergab sich eine Abweichung von 28 Prozent, teilte der DWD mit. Besonders viel Vitamin D konnte man wieder im Südwesten tanken. Fast 300 Sonnenstunden standen dort zu Buche - ein Spitzenwert.
Zwar startete der erste meteorologische Sommermonat in diesem Jahr "mit Pauken und Trompeten", zu trocken war es dennoch, hieß es vom Wetterdienst. Nahezu deutschlandweit gab es kräftige Schauer und Gewitter samt Starkregen, Sturmböen und Hagel über den Monat verteilt. Am Ende registrierten die Meteorologen allerdings gerade einmal 61 Liter pro Quadratmeter. "Damit war es seit Februar der fünfte Monat in Folge, der weniger Niederschlag brachte als im klimatologischen Mittel", berichteten die Experten.
Im Vergleich zur Referenzperiode 1961 bis 1990 (85 Liter) betrug das Defizit fast ein Drittel - verglichen mit der aktuelleren Referenzperiode 1991 bis 2020 (76 Liter) lag es bei einem Fünftel.
Im Osten deutlich zu trocken
Auch ein Blick auf das erste Halbjahr 2025 bestätigt laut Wetterdienst die starke Trockenheit: Von Januar bis Juni fielen demnach deutschlandweit etwa 260 Liter pro Quadratmeter. Das langjährige Mittel liegt bei rund 380 Litern (Referenzperiode 1961 bis 1990) oder 366 Litern (Vergleichsperiode 1991 bis 2020).
Besonders trocken war es im Juni 2025 in der östlichen Mitte und Teilen des Ostens Deutschlands. Dort registrierten die Experten gebietsweise nur 10 bis 25 Liter Niederschlag. Lokal gab es aber auch dort heftige Gewitter, die beispielsweise am 15. Juni in Aue (Sachsen) mit 96 Litern die deutschlandweit höchste Tagesniederschlagsmenge brachten. Ergiebiger fielen die Niederschläge insgesamt dagegen im Süden aus: Im Schwarzwald, dem Bayerischen Wald und am Alpenrand fielen zwischen 100 und 150 Liter, lokal sogar um 180 Liter pro Quadratmeter./lfo/DP/nas