PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Freitag geschwächelt. Das näher rückende Fristende im Zollstreit mit den USA belastete. "Mitte nächster Woche fällt mit dem Ende von Trumps Drei-Monats-Frist spätestens die Entscheidung, ob es einen Deal gibt oder die angedrohten höheren US-Importzölle für die EU Realität werden", so Chefstratege Robert Greil von Merck Finck.
Am Mittag verlor der EuroStoxx 50
"Es ist unmöglich zu prognostizieren, welchen Verlauf der Handelskonflikt zwischen den USA und der EU nächste Woche nehmen wird und ob noch rechtzeitig eine Einigung gefunden werden kann", betonte Chefvolkswirt Edgar Walk von Metzler Asset Management.
Unter Druck standen daher vor allem exportorientierte Sektoren wie Autos und Rohstoffe. "Die EU scheint einen US-Mindestzoll von zehn Prozent auf alle EU-Exporte akzeptiert zu haben, hofft aber, die sektorspezifischen Zölle auf Stahl, Aluminium und Autos noch auf ein niedrigeres Niveau verhandeln zu können", so Walk.
Auf der anderen Seiten hielten sich defensive Sektoren wie Telekommunikation, Pharma und Nahrungsmittel in dem unsicheren Umfeld besser. Selbst negative Nachrichten belasteten die Aktien von Spirituosen-Produzenten nicht sonderlich. So erhebt China im laufenden Handelsstreit mit Brüssel nun offiziell Zölle auf Weinbrand aus der EU. Mit der Maßnahme werden damit ab dem 5. Juli an der Grenze Aufschläge zwischen 27,7 und 34,9 Prozent für die Spirituosen fällig. Produkte von Unternehmen, die Preisverpflichtungen eingegangen waren, sind von den Zöllen ausgenommen, wenn sie die notwendigen Bedingungen erfüllen. Pernod Ricard
Ohne stärkere Auswirkungen auf den Kurs blieb auch eine Nachricht zum Luftfahrtsektor. Air France-KLM