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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Gewinne - Zolleinigung zwischen EU und USA

28.07.2025
um 10:23 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt hat am Montag die erste Begeisterung über das Zollabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA etwas nachgelassen. Der hiesige Leitindex Dax war zwischenzeitlich um fast ein Prozent in die Höhe geklettert und hatte so Kurs auf sein vor fast drei Wochen erreichtes Rekordhoch bei 24.639 Zählern genommen. Zuletzt stand nur noch ein Plus von 0,6 Prozent auf 24.370 Punkte zu Buche.

Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,8 Prozent auf 31.730 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann ein Prozent.

Die USA und die EU einigten sich auf einen Basiszollsatz in Höhe von 15 Prozent auf die meisten europäischen Einfuhren in die USA. Das gilt auch für die Autos, Halbleiter und Pharmaprodukte. Die Einigung schaffe zudem einen Rahmen für die zukünftige Senkung der Zölle auf weitere Produkte, hieß es.

In den vergangenen Tagen hatten Marktteilnehmer bereits auf ein Abkommen gehofft, nachdem die Vereinigten Staaten eine Einigung mit Japan erzielt hatten. "Die Spekulation auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und der Europäischen Union ist aufgegangen", schrieb nun Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.

Das No-Deal-Szenario samt einer Trendwende nach unten sei vermieden worden. Ab sofort kann sich der Dax Stanzl zufolge wieder mit weniger Gegenwind an die Stärke der Wall Street heften.

Unter dem Strich aber fühle sich der Deal wie eine Niederlage an: "Es ist lediglich das Beste, was man haben konnte. Mehr ging nicht", resümierte der CMC-Experte. Von Gemeinschaftlichkeit im transatlantischen Handel keine Spur. Das Zollabkommen trage die Handschrift von Trumps "America First".

Insofern verflog bei Anlegern von Automobilaktien die erste Euphorie schnell. Volkswagen , BMW und Mercedes-Benz rutschten ins Minus.

Bei Pharmaaktien fiel die Reaktion auf den Zolldeal positiver aus. Dieser habe die letzten Sorgen über die Belastungen durch Zölle beseitigt, kommentierte Experte Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan in einer Einschätzung zum deutschen Labor- und Pharmaausrüster Sartorius . Dessen Aktien legten um 1,3 Prozent zu, wobei sie auch von einem positiven Analystenkommentar von Bernstein Research profitierten. Die Titel von Merck KGaA gewannen 2 Prozent.

Die Anteilsscheine von ProSiebenSat.1 zogen an der Spitze des Nebenwerteindex SDax um 10,7 Prozent an. Der italienische Berlusconi-Konzern MediaForEurope erhöht sein Gebot für den deutschen Medienkonzern.

Die Papiere von Nordex stiegen unter den besten Werten im MDax um 4,5 Prozent. Der Windanlagenhersteller hat seine Profitabilität im zweiten Quartal deutlich verbessert./la/men

Infront DE 40

WKN 846900 ISIN DE0008469008

Infront DE Mid

WKN 846741 ISIN DE0008467416
Infront DE Mid Chart
Infront DE Mid Chart

Infront EU 50

WKN 965814 ISIN EU0009658145