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Private Debt als Finanzierungsalternative für Transformation:
europaweit 20 Milliarden Euro verfügbar (FOTO)
München (ots) -
- Verschuldungsgrad deutscher Unternehmen seit 2022 um 50 Prozent gestiegen;
Zinsdeckungsgrad halbiert
- Transformation erfordert Investitionen, aber Finanzierungsoptionen wie
Bankkredite oder Anleihen sind häufig ausgeschöpft
- Verfügbares Kapital für Private Debt Finanzierungen steigt bis 2029 europaweit
auf 28 Milliarden Euro; gute Vorbereitung und erfolgreiche Umsetzung der
Transformation entscheidend
Digitalisierung, Dekarbonisierung und andere disruptive Veränderungen zwingen
viele Unternehmen in Deutschland derzeit dazu, sich neu zu erfinden. Diese
Transformation zu finanzieren ist in Zeiten wirtschaftlicher Flaute und
weltweiter Unsicherheiten besonders herausfordernd: Wie die
Finanzierungsexperten von Roland Berger in einer neuen Studie berechnet haben,
sind die durchschnittlichen Gewinn-Margen (gemessen am operativen Ergebnis)
deutscher Unternehmen seit 2022 um zehn Prozent gesunken, während die
durchschnittlichen Zinskosten gestiegen sind. Dadurch verringerte sich der
Zinsdeckungsgrad um über 50 Prozent, während der Verschuldungsgrad um knapp 50
Prozent anstieg. Das macht es zunehmend schwierig, Kredite von Banken oder
frisches Eigenkapital von bestehenden oder neuen Anteilseignern zu erhalten. Die
Roland Berger-Experten bringen daher eine alternative Option ins Spiel: Private
Debt, also die außerbörsliche Kreditaufnahme bei Nichtbanken wie
institutionellen Anlegern ( Studie (https://content.rolandberger.com/hubfs/07_pr
esse/Roland%20Berger_Financing-Study_final.pdf) ). Laut den Berechnungen der
Experten stehen in Europa derzeit rund 20 Milliarden Euro privates Fremdkapital
für die Finanzierung von Transformationsvorhaben bereit, 2029 werden es sogar 28
Milliarden sein. Gut vorbereitet und unter den richtigen Bedingungen können
Unternehmen sich damit eine praktikable Alternative zu traditionellen
Finanzierungsoptionen erschließen.
"Die Transformation eines Unternehmens erfordert erhebliche Investitionen und
ist daher mit zusätzlichen einmaligen Ausgaben verbunden. Das macht eine solide
Finanzierung unverzichtbar", sagt Matthias Holzamer, Senior Partner bei Roland
Berger. "Angesichts sinkender Gewinnmargen bei gleichzeitig steigenden Zinsen
müssen jedoch viele Unternehmen feststellen, dass ihre Optionen für eine
traditionelle Finanzierung bereits ausgeschöpft sind. In diesen Fällen kann
Private Debt ein erfolgversprechender Weg zur Schließung der Finanzierungslücke
sein."
Hohe Verschuldung und niedriger Zinsdeckungsgrad erschweren (Re-)Finanzierung
Die durchschnittliche Gewinnmarge (EBITDA-Marge) deutscher Unternehmen ist nach
den Analysen der Roland Berger-Experten von 12,3 Prozent im Jahr 2022 auf 11,1
Prozent im vergangenen Jahr gesunken - ein Rückgang um circa zehn Prozent. Im
gleichen Zeitraum stieg der durchschnittliche Verschuldungsgrad
(Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA) nahezu um 50% von 0,68x auf 1,02x,
und die jährlichen Zinsaufwendungen haben sich angesichts steigender Zinsen für
nötige Refinanzierungen auf 46 Milliarden Euro verdoppelt. Damit hat sich der
Zinsdeckungsgrad (EBITDA im Verhältnis zum Zinsaufwand) von 19,8 auf 9,5 mehr
als halbiert.
Solche Kennzahlen machen es für viele höher verschuldete Unternehmen schwer,
Kapital für die nötige Transformation auf traditionellen Wegen wie Bankkrediten,
Anleihen oder Eigenkapitalerhöhungen zu beschaffen. Hier bietet sich Private
Debt als Ausweg an; für Transformationen kommen insbesondere Special Situations
und Mezzanine-Finanzierungen in Frage. Alleine für diese beiden Formen beziffert
die Studie das in Europa verfügbare Kapital ("Dry Powder") derzeit auf 20
Milliarden Euro; bis 2029 erwarten die Roland Berger-Experten einen weiteren
Anstieg auf 28 Milliarden Euro.
"Unsere Analysen belegen das erhebliche Potenzial von Private Debt zur
Transformationsfinanzierung für Unternehmen, deren traditionelle
Finanzierungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind", sagt Markus Held, Partner bei
Roland Berger. "Klar ist aber auch, dass Private Debt kein billiges Geld ist und
damit ein enormer Druck entsteht, die Transformation wirklich zum Erfolg zu
führen. Umso wichtiger ist eine gute Vorbereitung, zumal die Beschaffung
privater Finanzmittel ein komplexer Prozess ist."
Die Studienautoren empfehlen daher unter anderem, zunächst die Ausgangslage und
Finanzierungsoptionen des Unternehmens fundiert zu erfassen und mit allen
Beteiligten abzustimmen sowie einen sattelfesten Plan für die Transformation des
Geschäftsmodells zu erstellen. Zudem gilt es, ein breites Netzwerk zu
potenziellen Geldgebern und Investoren aufzubauen und schließlich selbst
Prozess-Knowhow aufzubauen oder von extern hinzuzuziehen, um eine gründliche und
erfolgreiche Umsetzung anzugehen.
Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen: https://ots.de/KX8Yek
Pressekontakt:
Tobias Esslinger
Global Marketing & Communications
Tel.: +49 160 744-8483
E-Mail: mailto:tobias.esslinger@rolandberger.com
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