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ROUNDUP 2: Trump und Putin wollen sich in Alaska treffen

09.08.2025
um 11:35 Uhr

WASHINGTON/MOSKAU (dpa-AFX) - US-Präsident Donald Trump will sich am kommenden Freitag (15. August) mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen. Das Treffen werde im US-Bundesstaat Alaska stattfinden, kündigte der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social an. Kurz darauf wurde die Zusammenkunft auch von russischer Seite bestätigt. Zuvor war sowohl in Washington als auch in Moskau über ein geplantes Treffen in Bälde gesprochen worden, Datum und Ort blieb jedoch zunächst offen.

Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow sagte, falls es nach der Begegnung in Alaska ein weiteres Treffen der beiden Präsidenten geben sollte, würde dieses wohl in Russland stattfinden. "Eine entsprechende Einladung wurde schon an den US-Präsidenten übermittelt", wurde er von der russischen Staatsagentur Tass zitiert. Die Wahl Alaskas als Treffpunkt erscheine ihm "logisch".

Erstes Gipfeltreffen seit vier Jahren

Es wird das erste persönliche Treffen eines amtierenden US-Präsidenten mit Putin seit dem Sommer 2021 sein. Damals traf Trumps demokratischer Vorgänger Joe Biden den Kremlchef wenige Monate nach Amtsantritt in Genf. Im Februar 2022 begann Russland dann auf Geheiß Putins seinen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Trump hat mehrfach betont, den Krieg rasch beenden zu wollen. Er betont immer wieder, dass die russische Invasion während Bidens Amtszeit begonnen habe - und behauptet, unter ihm als Präsident wäre eine solche Eskalation undenkbar gewesen. Mit Biden im Weißen Haus wurden die USA zum wichtigsten Verbündeten und Waffenlieferanten der Ukraine in deren Abwehrkampf gegen Russland.

Trump hingegen näherte sich Moskau deutlich an, ließ den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj öffentlich auflaufen und telefonierte mehrfach mit Putin - äußerte sich zuletzt jedoch zunehmend kritisch über den russischen Präsidenten. Dass Putin die russischen Angriffe auf die Ukraine trotz Trumps Friedensbemühungen mit unverminderter Härte weiterführen ließ, verärgerte den US-Präsidenten erkennbar.

Trump nimmt Russlands Handelspartner ins Visier

Am Dienstag vergangener Woche (29. Juli) setzte Trump schließlich eine Frist von zehn Tagen und forderte, in diesem Zeitraum eine Waffenruhe zwischen Moskau und Kiew zu schließen. Für den Fall, dass es nicht dazu kommen sollte, kündigte er Sanktionen gegen Handelspartner Russlands an. Gegen Indien kündigte Trump noch vor Ablauf der Frist neue Strafzölle wegen Ölgeschäften des Landes mit Russland an, die bereits im August in Kraft treten sollen. Weitere Strafzölle gegen andere Staaten wurden in diesem Zusammenhang nicht bekannt.

Vor Bekanntwerden des geplanten Treffens beider Präsidenten war der US-Sondergesandte Steve Witkoff nach Moskau gereist und hatte dort zum fünften Mal persönlich mit Putin gesprochen. Der Austausch wurde vom Kreml als konstruktiv bezeichnet - ähnlich äußerte man sich in Washington.

Treffen zwischen Putin und Selenskyj?

Weiter offen ist, ob es auch zu einem Treffen zwischen Putin und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj kommen wird. Selenskyj hatte ein solches Gespräch wiederholt gefordert. Auch Trump betonte die Notwendigkeit direkter Gespräche zwischen Moskau und Kiew auf höchster Ebene. Der Kreml machte jedoch stets deutlich, dass dafür zunächst die Voraussetzungen geschaffen werden müssten - gemeint sind Vereinbarungen auf Expertenebene über eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts. Das ist bisher nicht in Sicht./gei/DP/zb