KOPENHAGEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein vorläufiger, behördlich erlassener Baustopp für ein US-Windkraftprojekt hat dem Aktienkurs von Orsted
Im Sog der aktuellen Nachrichten büßten die Anteile des dänischen Windturbinenherstellers Vestas
Die Papiere des Windkraftanlagen-Herstellers Nordex
Wie am Wochenende bekannt wurde, hat die US-Regierung von Präsident Donald Trump einen Baustopp für das bereits weit fortgeschrittene Orsted-Windkraftprojekt "Revolution Wind" vor der Küste des Bundesstaats Rhode Island verfügt. Zur Begründung verwies die zuständige Behörde auf neu aufgetretene "Bedenken".
Orsted bekräftigte, das zusammen mit einer Infrastruktur-Tochter des US-Finanzriesen Blackrock
Im günstigsten Fall würde der Baustopp innerhalb eines Monats wieder aufgehoben, schrieb Analyst Ahmed Farman vom Investmenthaus Jefferies. In diesem Fall könnten die Dänen die Zeitvorgaben für die Fertigstellung des Projekts halbwegs einhalten, und es würden nur geringe Wertberichtigungen drohen. Bei einer längeren Verzögerung könnten letztere umfangreich ausfallen. Eine komplette Aufgabe des Projekts sei indes unwahrscheinlich, weil dieses zu rund 80 Prozent fertiggestellt sei, so der Experte weiter. Für die anstehende Kapitalerhöhung sei diese Nachrichtenlage allerdings misslich. Orsted ließ am Morgen allerdings wissen, an der Bezugsrechteemission festzuhalten.
JPMorgan-Analyst Javier Garrido nannte den vorläufigen Baustopp eine unerfreuliche Entwicklung. Er rechnet für eine einmonatige Verzögerung mit zusätzlichen Kosten von rund 600 Millionen Kronen. Die Investoren dürften zudem das Risiko eines ähnlichen Baustopps für Orsteds Projekt Sunrise Wind einpreisen. Er habe bereits vergangene Woche vor den ungeachtet Umsetzungsrisiken im Businessplan des Unternehmens gewarnt, die ungeachtet der Kapitalerhöhung existierten, betonte Garrido.
Er verwies indes auch auf die Kritik aus den betroffenen US-Bundesstaaten Rhode Island und Connecticut am aktuellen Baustopp. So habe der Gouverneur von Rhode Island, Dan McKee, erklärt, er und sein Amtskollege Ned Lamont würden "alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Entscheidung zur Einstellung der Arbeiten an Revolution Wind rückgängig zu machen", das "nur noch wenige Schritte davon entfernt war, mehr als 350.000 Haushalte mit Strom zu versorgen"./gl/nas/mis