Merz, Macron und Tusk stärken Moldaus Regierung den Rücken
CHISINAU (dpa-AFX) - Bundeskanzler Friedrich Merz, der französische Präsident Emmanuel Macron und der polnische Ministerpräsident Donald Tusk haben der proeuropäischen Regierung in der Republik Moldau mit einem gemeinsamen Besuch in der Hauptstadt Chisinau demonstrativ den Rücken gestärkt. Sie sicherten dem kleinen, an die Ukraine grenzenden Land Unterstützung auf dem Weg in die Europäische Union und bei der Abwehr russischer Destabilisierungsversuche zu.
"In der Europäischen Union von ganzem Herzen willkommen"
"Die Tür in die Europäische Union ist offen", sagte Bundeskanzler Friedrich Merz. "Sie sind uns in der Europäischen Union von ganzem Herzen willkommen." Moldau sei geografisch und historisch Teil Europas. Der Kanzler würdigte die "entschlossenen und erfolgreichen" Reformen, die auf dem Weg in die Europäische Union bisher angegangen worden seien.
Vorwürfe gegen Putin: "Auch Moldau will er zurückholen"
Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin warf Merz hybride Attacken auf Moldau vor, mit denen er die Demokratie des Landes schwächen wolle. "Auch Moldau will er zurückholen in die russische Einflusssphäre." Der Kanzler versprach der moldauischen Regierung: "Wir stehen Ihnen bei, Ihre Freiheit und Ihre Souveränität zu bewahren."
Besuch am Unabhängigkeitstag
Merz, Macron und Tusk besuchten Moldau am 34. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung der früheren Sowjetrepublik mit ihren heute 2,6 Millionen Einwohnern. Sie wurden dort von Präsidentin Maia Sandu empfangen, die mit ihrem Land in die Europäische Union drängt. Seit 2022 ist Moldau wie die Ukraine Beitrittskandidat.
Parlamentswahl im September
Die drei Politiker wollen mit dem Besuch Staatspräsidentin Maia Sandu und die proeuropäische Regierung des Landes vor der Parlamentswahl im September unterstützen. Das Land, das zu den ärmsten Europas zählt, ist zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften gespalten. In der abtrünnigen Region Transnistrien, einem schmalen Landstreifen im Osten der Republik, sind seit den 1990er Jahren russische Soldaten stationiert./mfi/DP/stw