dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 08.09.2025 - 17.00 Uhr
ROUNDUP: Industrieproduktion steigt dank Maschinenbau stärker als erwartet
WIESBADEN - Lichtblick für die Industriebetriebe in Deutschland: Im Juli ist die Produktion unter anderem wegen einer besseren Entwicklung im Maschinenbau unerwartet stark gestiegen. In den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes legte die Fertigung im Monatsvergleich um 1,3 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Es ist der erste Anstieg der Fertigung seit März. Analysten hatten im Schnitt einen Zuwachs um 1,0 Prozent erwartet. Trotz der überraschend starken Produktion im Juli blicken Ökonomen aber eher skeptisch auf die weitere Entwicklung.
Exporte in die USA sinken auf tiefsten Stand seit Ende 2021
WIESBADEN - Das Geschäft mit dem wichtigen US-Markt wird angesichts höherer Zollhürden für Deutschlands Exporteure immer mehr zur Belastung. Zwar gingen auch im Juli die meisten deutschen Ausfuhren in die Vereinigten Staaten. Allerdings gab es den vierten monatlichen Rückgang in Folge, wie das Statistische Bundesamt mitteilt - und den tiefsten Stand seit Dezember 2021.
Frankreichs Premier: Vertrauensfrage als Wahrheitsmoment
PARIS - Frankreichs Premier François Bayrou hat seine Entscheidung zur Vertrauensfrage in der Nationalversammlung verteidigt. Er habe diesen Moment der Wahrheit gewollt, sagte Bayrou zu Beginn der Plenarsitzung. Manche dächten wohl, dies sei ein zu großes Risiko. Er aber sei vom Gegenteil überzeugt: dass es ein zu großes Risiko sei, wie gewohnt weiterzumachen, bis man am Rande der Klippe stehe.
Rückschlag für Argentiniens Präsident Milei bei Provinzwahl
LA PLATA - Argentiniens ultraliberaler Präsident Javier Milei hat bei den Wahlen in der Provinz Buenos Aires eine schwere Schlappe hinnehmen müssen. Seine Partei La Libertad Avanza (Die Freiheit schreitet voran) kam bei der Abstimmung nur auf knapp 34 Prozent der Stimmen, die linke Opposition auf über 47 Prozent. "Zweifellos haben wir auf politischer Ebene eine klare Niederlage erlitten", sagte der Staatschef. Der linke Gouverneur der Provinz Buenos Aires, Axel Kicillof, sagte: "Milei, das Volk hat dir einen Befehl erteilt: Du darfst nicht für die Außenstehenden regieren, für die Konzerne, für die, die am meisten haben. Höre auf das Volk."
Bericht: Iran will wieder mit den USA verhandeln
TEHERAN - Die iranische Regierung ist erstmals nach der Bombardierung ihrer Atomanlagen im Juni einem Bericht zufolge wieder zu neuen Verhandlungen mit den USA bereit. Wie die Tageszeitung "Farikhtegan" berichtete, habe Irans Führung die Entscheidung am Sonntag getroffen. Mit der Wiederaufnahme der Gespräche will Teheran sich demnach auch mit den Europäern verständigen, um die Wiedereinführung harter UN-Sanktionen abzuwenden. Offiziell äußerte sich die Regierung dazu bislang nicht.
Eurozone: Sentix-Konjunkturindex sinkt - Deutlicher Dämpfer in Deutschland
LIMBURG - In der Eurozone hat sich die Einschätzung von Finanzmarktexperten zur konjunkturellen Entwicklung überraschend weiter verschlechtert. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator fiel im September auf minus 9,2 Punkte, von zuvor minus 3,7 Punkten, wie Sentix am Montag in Limburg mitteilte. Es ist der zweite Stimmungsdämpfer in Folge und der niedrigste Wert seit April.
CDU-Wirtschaftsrat kritisiert geplante 'Aktivrente'
BERLIN - Nach Kritik von Arbeitgebern und Gewerkschaftern meldet nun auch der CDU-Wirtschaftsrat Bedenken gegen die sogenannte Aktivrente an. Generalsekretär Wolfgang Steiger sagte der "Bild": "Mit der Aktivrente werden in der Tat unterschiedliche Signale zugleich gesetzt. Es macht wenig Sinn, Arbeitnehmer durch teure finanzielle Anreize in die Frühverrentung zu locken, um dann gleichzeitig mit anderen teuren Anreizen dagegen zu arbeiten."
ROUNDUP: Chinas Exporte in die USA brechen im August ein
PEKING - Chinas Exporte in die USA sind im August deutlich eingebrochen. Wie die Zollverwaltung in Peking mitteilte, gingen die Lieferungen in die Vereinigten Staaten im Jahresvergleich um rund 33 Prozent zurück. Vor dem Hintergrund dieser Schwäche im US-Geschäft legten die gesamten Ausfuhren der Volksrepublik nur noch um 4,4 Prozent im Vergleich zum gleichen Vorjahresmonat zu. Das war weniger als von Experten erwartet und das geringste Plus seit einem halben Jahr.
Japans Wirtschaft wächst stärker als zunächst angenommen
TOKIO - Japans Wirtschaft hat sich im Frühjahr stärker entwickelt als noch Mitte August angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei in den drei Monaten bis Ende Juni im Vergleich zum Vorquartal auf das Jahr hochgerechnet um 2,2 Prozent gestiegen, wie die japanische Regierung am Montag in Tokio auf Basis der zweiten Schätzung mitteilte. Zuvor war nur ein Wachstum um 1,0 Prozent gemeldet worden.
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