Weidel: 'Bin der absolute Alptraum der etablierten Politik'
ZÜRICH/BERLIN (dpa-AFX) - AfD-Chefin Alice Weidel hat sich selbst als "Alptraum der etablierten Politik" bezeichnet. Zu der Äußerung kam es schon vor ein paar Tagen bei einem in Zürich veranstalteten Podiumsgespräch, das die "Weltwoche" als Veranstalter im Netz veröffentlichte. Weidel, die für das Blatt auch als Kolumnistin auftritt, und Chefredakteur Roger Köppel, der bis 2023 für die Rechtsaußen-Partei SVP im Schweizer Parlament saß, sprachen dabei etwa zwei Stunden lang über Weidels Werdegang, die Lage der AfD und über andere Themen wie Außenpolitik und EU.
Zumutung für politische Gegner
Eine seiner Fragen leitete Köppel damit ein, dass Weidel für ihre Gegner ja auch eine Zumutung sei und wollte von ihr wissen, was sie mit Optimismus erfülle. Wenn der politische Gegner zu ihr sage, sie sei eine Zumutung, so Weidels Antwort, dann müsse sie sagen "sie haben Recht aus ihrer Perspektive. Diese Leute haben Recht. Ich bin für diese Leute eine Zumutung. Ich bin der absolute Alptraum der etablierten Politik. Und das ist gut so." Optimistisch stimmten sie die Umfragewerte ihrer Partei.
Mögliches Verbotsverfahren: "Da geht es wirklich um alles"
Auch das Thema AfD-Verbotsverfahren kam zur Sprache. Darüber wird in Deutschland nach der Einstufung der AfD als "gesichert rechtsextremistische Bestrebung" durch den Verfassungsschutz, die der Inlandsnachrichtendienst wegen eines Rechtsstreits mit der Partei aber zunächst wieder auf Eis gelegt hat, verstärkt diskutiert.
"Das ist ein Thema, da geht es wirklich um alles. Allein der Verbotsantrag würde für so eine Stigmatisierung sorgen, die nicht gut für die Alternative für Deutschland ist", sagte Weidel. Andererseits zeigte sie sich überzeugt, dass ihre Partei dadurch bei den Wählern punkten würde: "In dem Moment, wo dieser Antrag eingebracht wird, wird die AfD nochmal so einen Sprung in den Umfragen machen, weil das nicht akzeptiert wird."/jr/DP/zb