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Gaza-Vermittlung: Wadephul reist auch nach Ägypten

06.10.2025
um 07:59 Uhr

KUWAIT (dpa-AFX) - Außenminister Johann Wadephul reist angesichts der Vermittler-Verhandlungen über den Gaza-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump außer nach Israel überraschend auch nach Ägypten. Das kündigte der CDU-Politiker am Rande eines Treffens von EU-Außenministern mit dem Golf-Kooperationsrat im Emirat Kuwait an. In der ägyptischen Hauptstadt Kairo sind demnach am Dienstag Gespräche mit Außenminister Badr Abdel-Atti über die aktuelle Verhandlungssituation geplant.

"Diese Woche ist die entscheidende Woche dafür, dass die erste Phase (des Friedensplans) gelingen kann, dass die Geiseln freikommen, dass humanitäre Hilfe in den Gazastreifen kommt und dass wirklich ein Waffenstillstand abgemacht wird", sagte Wadephul und ergänzte: "Dafür lohnt jeder Einsatz."

Wadephul: Jetzt muss Handwerksarbeit geleistet werden

Er gehe davon aus, dass alle Beteiligten den Friedensplan unterstützen würden - auch aus der Golfregion habe er nur entsprechende Stimmen gehört, sagte Wadephul. "Das sind gute Vorzeichen, aber es muss jetzt Handwerksarbeit geleistet werden. Dazu möchte ich meine Beiträge leisten." Deswegen treffe er sich mit seinem Kollegen Gideon Saar und vor dem Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel am 7. Oktober mit Angehörigen von Geiseln. Die Geiseln stünden "nach wie vor im Zentrum unserer außenpolitischen Bemühungen".

Ursprünglich wollte Wadephul lediglich die Golf-Emirate Katar und Kuwait besuchen. Katar gilt wegen seiner Kontakte zur islamistischen Hamas als ein zentraler Vermittler zwischen Israel und den Palästinensern.

Vermittlergespräche in Ägypten

In Ägypten soll es an diesem Montag Vermittlergespräche über Trumps Friedensplan zwischen Vertretern Israels und der islamistischen Hamas geben. Die Hamas hat Trumps Friedensplan in Teilen zugestimmt, die geforderte Niederlegung der Waffen aber nicht ausdrücklich akzeptiert. Nach dem Plan sollen Hamas-Mitglieder, die sich zu friedlicher Koexistenz und zur Niederlegung ihrer Waffen verpflichten, Amnestie bekommen, sobald alle Geiseln freigelassen wurden.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das Massaker am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln verschleppt wurden. Seit Kriegsbeginn wurden nach Hamas-Angaben über 67.000 Palästinenser getötet, darunter zahlreiche Frauen und Kinder./bk/DP/stk