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EQS-News: Kabinettsbeschluss zum Medizinal-Cannabisgesetz trifft auf breites Unverständnis / Cantourage erwartet Anpassungen und bereitet Ausbau der eigenen Plattform "Telecan" vor (deutsch)

15.10.2025
um 15:49 Uhr

Kabinettsbeschluss zum Medizinal-Cannabisgesetz trifft auf breites Unverständnis / Cantourage erwartet Anpassungen und bereitet Ausbau der eigenen Plattform "Telecan" vor

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EQS-News: Cantourage Group SE / Schlagwort(e): Marktbericht
Kabinettsbeschluss zum Medizinal-Cannabisgesetz trifft auf breites
Unverständnis / Cantourage erwartet Anpassungen und bereitet Ausbau der
eigenen Plattform "Telecan" vor

15.10.2025 / 15:49 CET/CEST
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Berlin, 15. Oktober 2025 - Der Kabinettsentwurf zur Änderung des
Medizinal-Cannabisgesetzes (MedCanG) hat in der vergangenen Woche ein
breites Medienecho ausgelöst - überwiegend kritisch. Plan des
Bundesgesundheitsministeriums (BMG) ist es, telemedizinische
Erstverschreibungen von medizinischen Cannabisblüten zu untersagen und ein
Cannabis-Versandverbot für Apotheken einzuführen.

Publikumsmedien und Branchenpresse reagieren teils scharf auf die
Vorschläge. DIE ZEIT kritisiert, die Maßnahmen träfen "die Falschen" und
könnten die Versorgung erheblich erschweren. [1] In der Pharmazeutischen
Zeitung bezeichnet der Bundesverband Deutscher Versandapotheken das geplante
Versandverbot als "übers Ziel hinausschießend" und setzt auf Korrekturen im
parlamentarischen Verfahren. [2] DER SPIEGEL bezeichnet den Vorschlag des
BMG als "unsinnig" und geht davon aus, dass vor allem Kriminelle von den
geplanten Änderungen profitieren würden.[3] Auch innerkoalitionär kündigt
sich Dissens an: Carmen Wegge, rechtspolitische Sprecherin der
SPD-Bundestagsfraktion und Dr. Christos Pantazis, gesundheitspolitischer
Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, bezeichnen den Entwurf auf Instagram
als "nicht zustimmungsfähig" - unter anderem, weil er Patientengruppen
diskriminiere und gegen europäisches Recht verstoße.[4]

Medizinalcannabis drängt Schwarzmarkt zurück

"Wir begrüßen und teilen das breite Unverständnis aus Medien und Politik für
die geplanten Gesetzesänderungen. Wie wir bereits in unserer Stellungnahme
aus dem Sommer dargelegt haben, besitzt das MedCanG in seiner jetzigen Form
fraglos Nachbesserungspotenzial," sagt Philip Schetter, CEO von Cantourage.
"Und doch hat es über die vergangenen 18 Monate hunderttausenden
Patient:innen den Einstieg in die Cannabistherapie ermöglicht. Der Großteil
dieser Menschen bezog Cannabis vorher vom Schwarzmarkt - genau dorthin
würden sie wieder zurückgetrieben werden, wenn sich das BMG mit seinem
Vorschlag durchsetzt, da ansonsten keine funktionierenden legalen
Versorgungswege für Cannabis existieren. Kriminelle allerorten in
Deutschland würden sich freuen. Wir sind aber zuversichtlich, dass das
anstehende parlamentarische Verfahren wesentliche Änderungen am Vorschlag
des BMG bewirken wird."

Ausschuss- und Verbändeanhörungen im Parlament können erfahrungsgemäß zu
substanziellen Anpassungen an Gesetzesentwürfen führen - zumal, wenn wie
jetzt juristische und versorgungspolitische Einwände vorliegen. Hinzu kommt,
dass auch der erste Zwischenbericht zur Evaluation des
Konsumcannabisgesetzes (EKOCAN) zur vorläufigen Schlussfolgerung kommt, dass
derzeit kein dringender Handlungsbedarf in Bezug auf die
Cannabislegalisierung erkennbar sei.[5]

Teil des parlamentarischen Verfahrens wird auch eine derzeit laufende
Online-Petition beim Deutschen Bundestag sein, die einen Stopp der geplanten
Änderungen des medizinischen Cannabis-Gesetzes fordert. Mit über 32.000
Mitzeichnungen (Stand: 15.10.2025) stößt die Petition auf breite
Unterstützung in der Öffentlichkeit.[6] Cantourage unterstützt die Petition
ausdrücklich und ruft jeden und jede zur Mitzeichnung auf, um ein
Wiedererstarken des Cannabis-Schwarzmarktes in Deutschland zu verhindern.

Virtuelles Erstgespräch und Versandhandel weiter ermöglichen

Philip Schetter fordert: "Ein verpflichtendes Erstgespräch zwischen Arzt und
Patientin mit klaren Qualitätsstandards ist definitiv eine sinnvolle
gesetzliche Anpassung - das ist breiter Konsens in der Branche. Allerdings
muss dieses auch in virtueller Form möglich sein. Bei unserem eigenen
Telemedizin-Anbieter ,Telecan' war dies schon immer Standard, der sich in
der Praxis auch bewährt hat."

Eine komplette Streichung fordert Philip Schetter hingegen beim geplanten
Apotheken-Versandverbot: "Bei Cannabisblüten handelt es sich durch das
breite Sorten- und Wirkspektrum um ein hochspezielles Feld. Von den etwa
17.000 Apotheken in Deutschland beschäftigt sich nur etwa eine dreistellige
Zahl in relevantem Ausmaß mit dem Thema - ein Versandverbot würde den Zugang
zu Cannabisprodukten für viele Menschen praktisch unmöglich machen."

Das eigene Telemedizin-Angebot "Telecan" wird Cantourage in den nächsten
Monaten mit Blick auf die antizipierten Änderungen weiter optimieren. Die
Plattform für Cannabistherapien erfüllt schon heute sämtliche Erfordernisse
der Berufsordnung für Ärzte in Deutschland und hat seit Bekanntwerden der
geplanten Gesetzesänderungen bereits einen Anstieg der Neuanmeldungen
erfahren.

Cantourage verfolgt den Gesetzgebungsprozess weiter eng und informiert über
die nächsten Verfahrensschritte.

Quellen (Auszug):
[1]DIE ZEIT, "Kein Gras mehr im Sommerschlussverkauf" (08.10.2025).
[2]Pharmazeutische Zeitung, " Cannabis-Versandverbot 'nicht im Sinne der
Apotheken'" (09.10.2025).
[3]DER SPIEGEL, " Der unsinnige Kampf gegen Gras auf Rezept" (10.10.2025).
[4]Carmen Wegge und Dr. Christos Pantazis auf Instagram: " Kein Rückschritt
bei Patient:innenrechten!" (10.10.2025).
[5]Universität Hamburg, " Evaluation des Konsumcannabisgesetzes (EKOCAN): 1.
Zwischenbericht" (29.09.2025).
[6]Deutscher Bundestag, Petition " Geplante Änderungen des medizinischen
Cannabis-Gesetzes stoppen".

Über Cantourage
Cantourage ist ein führendes europäisches Unternehmen für die Herstellung
und den Vertrieb von medizinischem Cannabis. Cantourage ermöglicht es
Anbauern weltweit, Produkte in europäischen Medizinmärkten zu verkaufen. Das
2019 gegründete Unternehmen arbeitet mit mehr als 60 Cannabis-Anbauern aus
18 Ländern zusammen. Cantourage stellt höchste pharmazeutische
Qualitätsstandards entlang der Wertschöpfungskette sicher und bietet
Produkte in allen relevanten Marktsegmenten an: getrocknete Blüten,
Extrakte, Dronabinol und Cannabidiol. Das Unternehmen ist seit dem 11.
November 2022 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und wird unter dem
Börsenkürzel "HIGH" geführt.

Kontakt Investor Relations
ir@cantourage.com

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