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Aktien Frankfurt Ausblick: Dax bleibt im Abwärtsstrudel vor Nvidia-Zahlen

19.11.2025
um 08:26 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor den mit Spannung erwarteten Quartalszahlen von Nvidia könnte die Talfahrt des Dax am Mittwoch noch ein Stück weiter gehen. Anleger bleiben defensiv vor den Signalen, die der Chipkonzern nach US-Börsenschluss zum Boomthema Künstliche Intelligenz liefern wird. Außerdem könnte das am Abend anstehende Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung den Anlegern wichtige Erkenntnisse in puncto einer möglichen Leitzinssenkung im Dezember liefern.

Der X-Dax signalisierte für den deutschen Leitindex knapp eine Stunde vor Handelsbeginn ein Minus von 0,2 Prozent auf 23.143 Punkte. Damit würde er sein Minus seit dem Zwischenhoch vor einer Woche auf 5,3 Prozent ausdehnen.

Auf seinem niedrigsten Niveau seit Juni ist der Dax charttechnisch angeschlagen, nachdem am Vortag der 200-Tage-Durchschnitt unterschritten wurde. Letztmals wurde dieser längerfristiger Indikator im April gerissen, nachdem US-Präsident Donald Trump das Zollchaos losgetreten hatte. Damals wurde die Durchschnittslinie aber rasch wieder überschritten.

Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx wird am Mittwoch nochmals leicht im Minus erwartet, nachdem sich die Stimmung am globalen Aktienmarkt zuletzt rasant eingetrübt hatte.

Deshalb wird den Resultaten von Nvidia am Mittwoch nochmals mehr Bedeutung beigemessen als allgemein schon üblich. Nvidia stehe vor der Aufgabe, hohe Erwartungen zu erfüllen und zudem die erhebliche Skepsis hinsichtlich der Investitionen in KI zu zerstreuen, schrieb am Vortag Bank-of-America-Analyst Vivek Arya.

"Zu dieser Gemengelage gesellen sich auch noch die Sorgen über den Zustand des Zinssenkungszyklus in den Vereinigten Staaten", hieß es am Morgen von der NordLB weiter. Die Märkte seien derzeit sensibler gegenüber möglichen zurückhaltenden Tönen seitens der Fed, die im Dezember ihren letzten Zinsentscheid für dieses Jahr treffen wird. Nachgeholte Daten zur Entwicklung des US-Jobmarktes im September dürften deshalb am Donnerstag von großer Relevanz werden.

Vorbörslich gefragt sind die Aktien von Hypoport , die auf der Plattform Tradegate 3,6 Prozent zulegten im Vergleich zu ihrem Xetra-Schlusskurs. Der Finanzdienstleister hat am Vorabend nach Börsenschluss Aktienrückkäufe für bis zu 10 Millionen Euro angekündigt. Das Programm soll bis zum 30. Januar 2026 abgeschlossen werden.

Ansonsten bewegen Analystenumstufungen. Für SMA Solar ging es vorbörslich um fünf Prozent hoch nach einer Kaufempfehlung des Investmenthauses Jefferies. Nach einem Rückschlag am Vortag könnten die Aktien des Solartechnikanbieters also wieder auf ihren Erholungspfad zurückkehren. Analyst Constantin Hesse lobte die Rückkehr des Wechselrichter-Herstellers zur Profitabilität.

Mit mehr als drei Prozent wurden auf Tradegate auch die Deutz -Titel im Plus gehandelt - nach der Ersteinstufung durch die Berenberg Bank. Der Motorenbauer biete eine Transformationsstory - weg vom Diesel, breiter aufgestellt mit neuen Produkten und Endmärkten, schrieb Lasse Stueben am Dienstagabend in seiner Kaufempfehlung.

Fraport -Anleger erhalten am Mittwoch jedoch einen weiteren Denkzettel von der UBS. Nach der Abstufung auf "Neutral" durch Goldman Sachs am Vortag spricht dem Flughafenbetreiber nun die Schweizer Großbank sogar eine Verkaufsempfehlung aus. Grund sei die hohe Bewertung der Papier. Der jüngste Rückschlag vom kürzlich erreichten Hoch seit 2018 geht vorbörslich mit mehr als vier Prozent Minus weiter.

Zu guter Letzt zeigten sich die Papiere von Ionos auf Tradegate noch zwei Prozent erholt. Der jüngste Kursrückgang reicht der französischen Investmentbank Exane BNP, um ihr bislang negatives Votum für den Internet-Dienstleister aufzugeben. Vom August-Rekord waren die Aktien bis zuletzt um etwa 40 Prozent abgesackt./tih/mis

Infront DE 40

WKN 846900 ISIN DE0008469008

Infront DE Mid

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Infront DE Mid Chart
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Infront EU 50

WKN 965814 ISIN EU0009658145