Weltbank: Zu geringe Gesundheitsausgaben in armen Ländern
WASHINGTON (dpa-AFX) - In Niedriglohnländern wie Mali, Äthiopien und Uganda wird für die Gesundheit von Menschen nach Angaben der Weltbank deutlich zu wenig Geld ausgegeben. In der Mitte betrug der Jahreswert pro Kopf 2024 rund 17 US-Dollar (14,67 Euro) - weniger als ein Drittel des geschätzten erforderlichen Mindestbetrags von 60 Dollar, wie aus einem neuen Bericht der Weltbank hervorgeht. Der Mindestwert wäre für eine grundlegende Gesundheitsversorgung nötig.
Zugleich warnte das Institut mit Sitz in Washington davor, dass die Gesundheitsausgaben bei einer Vielzahl der Staaten bis zum Ende des Jahrzehnts zurückgehen könnten. Die Gesundheitsausgaben setzen sich aus Regierungsgeldern und Entwicklungshilfen zusammen.
In Ländern mit unterem mittlerem Einkommen - dazu zählen nach Angaben der Weltbank Staaten wie Indien, Pakistan, Vietnam, die Salomon-Inseln - lag der Median der Ausgaben bei knapp 47 Dollar. Die Weltbank rechnet hier mit einem Minimum von etwa 90 Dollar. Auch diesen Ländern droht nach Weltbank-Schätzungen ein Rückgang der Gesundheitsausgaben, weil die internationale Entwicklungshilfe zuletzt zurückgefahren wurde. So hatten neben den USA, die ihre Gelder drastisch gekürzt hatten, auch Deutschland, Frankreich und Großbritannien Einsparungen angekündigt.
Die Weltbank sieht den Zugang zu einer grundlegenden Gesundheitsversorgung als einen Haupttreiber für wirtschaftliches Wachstum und die Schaffung neuer Arbeitsplätze./ngu/DP/jha