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Oxfam: Südafrika hat geopolitischer Einschüchterung getrotzt

22.11.2025
um 18:49 Uhr

JOHANNESBURG (dpa-AFX) - Südafrika hat der Entwicklungsorganisation Oxfam zufolge während des G20-Gipfels der führenden Industrie- und Schwellenländer geopolitischer Einschüchterung getrotzt. "Südafrika hat der Welt ein Beispiel gesetzt, indem es dafür gesorgt hat, dass die G20 trotz starken Widerstands standhaft geblieben ist und sich gemeinsam auf eine Abschlusserklärung geeinigt hat, die den Multilateralismus verteidigt", sagte Max Lawson, Leiter der Abteilung für Ungleichheitspolitik und Advocacy bei Oxfam.

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump boykottiert den ersten G20-Gipfel auf afrikanischem Boden. Trump wirft Südafrika fälschlicherweise eine Diskriminierung weißer Minderheiten in Südafrika vor, insbesondere der sogenannten Afrikaaner, die Nachfahren niederländischer Siedler sind.

G20-Gastgeber Südafrika habe erstmals Ungleichheit als dringliches Thema auf die globale Agenda gesetzt, sagte Lawson. Dennoch hätten die reichen Länder und ihre Verbündeten das Kommuniqué verwässert. Die Erklärung enthalte beispielsweise keine Forderung für die Besteuerung der Superreichen. "Ungleichheit ist eine politische Entscheidung", betonte Lawson.

Für den Gipfel hat Südafrika die Themenschwerpunkte "Solidarität, Gleichheit und Nachhaltigkeit" gesetzt. Das zweitägige Treffen findet dieses Wochenende in der Wirtschaftsmetropole Johannesburg statt. Der Gruppe der G20 gehören 19 Staaten, die Europäische und die Afrikanische Union an./kpa/DP/zb