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ROUNDUP: Produktion im Verarbeitenden Gewerbe erholt sich weiter

08.12.2025
um 09:59 Uhr

WIESBADEN (dpa-AFX) - In den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes hat sich die Lage unter anderem dank eines deutlichen Anstiegs der Bauproduktion weiter entspannt. Im Oktober legte die Fertigung im Monatsvergleich um 1,8 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten zwar mit einem Anstieg gerechnet, waren aber im Schnitt nur von einem leichten Zuwachs um 0,3 Prozent ausgegangen.

"Aus der Industrie kommen wiederholt gute Nachrichten", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank die Produktionsdaten. Er verwies auch auf die am Freitag veröffentlichten Auftragseingänge für Oktober, die bereits stärker als erwartet gestiegen waren. Nach Einschätzung von Gitzel ist die deutsche Industrie positiv in das Schlussquartal gestartet.

Allerdings hat das Bundesamt den Produktionsanstieg im Vormonat September nach unten revidiert. Die Produktion war demnach um revidiert 1,1 Prozent gestiegen. Zuvor war ein etwas stärkerer Zuwachs um 1,3 Prozent gemeldet worden. Im August war die Produktion noch kräftig eingebrochen, nachdem sie im Verlauf des Jahres bereits mehrfach gesunken war.

"Die positive Entwicklung der Produktion im Oktober 2025 ist unter anderem auf den Anstieg der Bauproduktion um saison- und kalenderbereinigt 3,3 Prozent gegenüber dem Vormonat zurückzuführen", hieß es in der Mitteilung des Bundesamtes. Auch im Bereich Maschinenbau und bei der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen habe es überdurchschnittlich starke Zuwächse gegeben.

Negativ habe sich hingegen der Produktionsrückgang in der wichtigen Automobilindustrie ausgewirkt, heißt es weiter. Im Vormonat September hatte die Autoindustrie noch maßgeblich zum Produktionsanstieg beigetragen.

Die gesamte Industrieproduktion entwickelte sich auch im Jahresvergleich überraschend positiv. Hier wurde für Oktober ein Zuwachs um 0,8 Prozent ermittelt, während Analysten mit einem Minus von 0,4 Prozent gerechnet hatten.

Aus einer Stellungnahme des Bundeswirtschaftsministeriums geht hervor, dass die Industriebetriebe weiter unter einer schwachen Auslandsnachfrage leiden. Zwar hätten staatliche Rüstungsaufträge für kräftige Zuwächse bei der
Investitionsgüternachfrage gesorgt. Diese würden aber erst mit Verzögerung Wirkung zeigen. Zudem dürfte die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe, und hier insbesondere in der Automobilwirtschaft, von der erschwerten Beschaffung von Vorprodukten aus dem Ausland gedämpft werden./jkr/zb/stw