Silber setzt Rekordjagd mit Sprung über 64 US-Dollar fort
LONDON (dpa-AFX) - Der Silberpreis hat am Donnerstag seine Rekordjagd fortgesetzt. Am späten Nachmittag stieg der Preis je Unze (31,1 Gramm) auch über die Marke von 64 US-Dollar. Am Morgen lag der Preis noch rund zwei Dollar tiefer. Damit setzte Silber seinen jüngsten Höhenflug fort. Am 21. November hatte Silber zeitweise weniger als 50 Dollar je Unze gekostet. Seit Jahresbeginn hat sich der Preis verdoppelt.
Silber profitiert von der Leitzinssenkung der US-Notenbank. Silber selbst wirft keine Zinsen ab und profitiert daher von niedrigeren Leitzinsen. Zudem könnte eine Zinssenkung die Konjunktur anschieben. Auch dies dürfte die Nachfrage nach Silber stützen, da es auch in der Industrie gebraucht wird. Allerdings hat US-Notenbankchef Jerome Powell die Erwartungen an Zinssenkungen für die nächste Sitzung im Januar gedämpft.
Der Silberpreis wurde zuletzt laut Händlern durch eine gestiegene Nachfrage aus Indien und von Silber-ETFs gestützt. In China kam es zudem zu einer Verknappung des Angebots und die Lagerbestände sind auf ein Rekordtief gefallen.
Am Nachmittag profitierte der Silberpreis auch von der Dollar-Schwäche. Der Dollar gab nach schwachen Arbeitsmarktdaten zu allen wichtigen Währungen nach. Silber wird in Dollar gehandelt. Ein schwächerer Dollar stützt die Nachfrage in anderen Währungsräumen.
Auch der Goldpreis legte zu und stieg in der Spitze bis auf 4.280 Dollar je Feinunze. Der Goldpreis liegt jedoch unter seinem Rekordhoch von 4.381,52 Dollar, das am 20. Oktober erreicht worden war.
Gestützt werden der Gold- und Silberpreis auch durch den verschärften Konflikt zwischen den USA und Venezuela. Die USA haben im Konflikt mit Venezuela vor der Küste des südamerikanischen Landes einen Tanker unter ihre Kontrolle gebracht. Der bewaffnete Einsatz sei "ein dreister Raubüberfall und ein Akt internationaler Piraterie", wetterte das Außenministerium in Caracas./jsl/jha/