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Selenskyj: Eroberung von Kupjansk war wichtig für Verhandlungen

18.12.2025
um 13:24 Uhr

KIEW/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Rückeroberung der Stadt Kupjansk durch ukrainische Truppen hat nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj Eindruck auf seine amerikanischen und europäischen Gesprächspartner in Berlin gemacht. "Die Tatsache, dass ich persönlich dort war, hat klargemacht, dass Putin lügt, wenn er über neue besetzte Gebiete spricht", sagte Selenskyj der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine in Kiew zufolge. "Das hat meine Gespräche mit den Amerikanern beeinflusst, es hat die Gespräche mit den Europäern sehr stark beeinflusst."

Der russische Präsident Wladimir Putin behauptet seit November, dass die Stadt im Gebiet Charkiw von seinen Truppen besetzt sei. Tatsächlich haben ukrainische Einheiten in den vergangenen Wochen aber weite Teile von Kupjansk wieder unter ihre Kontrolle gebracht.

Selenskyj wagte sich am vergangenen Freitag nach Kupjansk an eine Stelle, die nur etwa zwei Kilometer von russischen Stellungen entfernt liegt. Bei den folgenden Gesprächen über einen Friedensplan in Berlin nutzte er diesen Erfolg, um zu widerlegen, dass das russische Vorrücken unaufhaltsam sei.

Moskau sieht Kupjansk "zuverlässig unter Kontrolle"

Das russische Verteidigungsministerium blieb auch am Donnerstag bei der Darstellung, dass Kupjansk "zuverlässig unter Kontrolle" sei. Ukrainische Militärblogger verzeichnen auf ihren Karten einen schmalen Streifen einschließlich der Stadtverwaltung, wo sich noch russische Soldaten halten. Trotz dieses symbolischen ukrainischen Erfolges in Kupjansk liegt die Initiative der Bodenkämpfe in der Ostukraine aber weiter bei der russischen Armee./fko/DP/stk