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Russischer Industrieindikator signalisiert schrumpfende Aktivität

29.12.2025
um 10:36 Uhr

LONDON (dpa-AFX) - In den russischen Industriebetrieben hat sich die Stimmung zum Ende des Jahres unter anderem durch einen schwächeren Auftragseingang verschlechtert. Der vom britischen Finanzdienstleister S&P Global ermittelte Indexwert für die Stimmung der Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe ist im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 0,2 auf 48,1 Punkte gefallen. Der Indexwert ist damit weiter unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten gefallen, was auf ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivität hindeutet.

S&P Global hat für den Konjunkturindikator Einkaufsmanager von etwa 250 Firmen des Verarbeitenden Gewerbes befragt. Die Befragung wird seit 1997 monatlich durchgeführt.

Als eine Ursache für die schlechtere Stimmung in den Betrieben verweisen die Experten von S&P Global auf einen deutlichen Produktionsrückgang und weniger Neuaufträge. Auch die Aufträge aus dem Ausland sind demnach zuletzt weiter gesunken. Die Industriebetriebe dürften zum Jahresende auch ihre Belegschaft reduzieren, heißt es weiter.

Zudem zeigten sich die befragten Betriebe mit Blick auf das kommende Jahr weniger zuversichtlich. Wie aus der Mitteilung von S&P Global hervorgeht, sei der Optimismus in den Unternehmen wegen der verhaltenen Nachfrage auf den niedrigsten Stand seit dem Frühjahr 2022 gesunken.

Die russische Wirtschaft profitierte zuletzt vor allem von der Ausweitung der Rüstungsproduktion, die wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine massiv ausgebaut wurde. Ein Mangel an Arbeitskräften treibt aber gleichzeitig auch die Löhne und verhindert eine Ausweitung der Produktion.

Zuletzt hatte die russische Notenbank kurz vor den Weihnachtsfeiertagen den Leitzins zum fünften Mal in Folge gesenkt, um 0,5 Prozentpunkte auf 16 Prozent. Mit den geringeren Zinsen soll die Wirtschaft gestützt werden./jkr/jsl/jha/