London (Reuters) - Milliarden-Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten kommen die Royal Bank of Scotland teuer zu stehen.
Der Gewinn dürfte deswegen im vierten Quartal 2015 um umgerechnet 3,3 Milliarden Euro geringer ausgefallen sein, teilte die britische Großbank am Mittwoch mit, die in der Finanzkrise vom Staat gerettet wurde. Der größte Teil des Geldes sei für Prozesse im Zusammenhang mit dem Hypothekengeschäft in den USA nötig. Die Aktien gaben 2,4 Prozent nach.
RBS-Chef Ross McEwan hat dem Kreditinstitut ein Großreinemachen verordnet. Er will die Bank wieder in ruhigeres Fahrwasser bringen, damit der Staat seinen Anteil von derzeit noch fast drei Viertel reduzieren kann. Dazu gehört auch ein Aufräumen in der Bilanz. Insgesamt sollen 5,5 Milliarden Euro in die Pensionskasse einbezahlt werden, um die Bücher zu entlasten. Weitere Schritte könnten folgen, sagte McEwan. "Wir werden 2016 weiter und schneller vorangehen, um bei der Bank aufzuräumen und das Kerngeschäft in Schwung zu bekommen."
Die Bank war 2008 in der Finanzkrise ins Schlingern geraten und wird seitdem vom Staat gestützt. Auf dessen Geheiß trennt sich das Institut von Geschäftsteilen, um die Kapitaldecke zu stärken. Seit rund sieben Jahren treibt die Bank die Schrumpfkur voran, die sie wieder auf ihr Kerngeschäft - die Kreditvergabe an Unternehmen und Verbraucher in Großbritannien - zurückstutzen soll.