Paris (Reuters) - Die französischen Telekomkonzerne Orange und Bouygues kommen sich bei ihrem milliardenschweren Fusionsvorhaben nach Informationen von Insidern näher.
Die beiden Unternehmen könnten im März eine anfängliche Vereinbarung über den Verkauf von Bouygues' Telekomsparte erzielen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Montag. Man wolle erst die Vorlage der Bouygues-Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr am 24. Februar abwarten. Zum Wochenauftakt habe sich Orange-Chef Stephane Richard mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande getroffen, um über die Transaktion zu beraten. Derzeit verhandelten die Unternehmen noch über den Anteil, den Bouygues an Marktführer Orange erhalten solle. Der Staat ist derzeit mit 23 Prozent an Orange beteiligt und will eine Sperrminorität behalten, wie aus den Kreisen verlautete. Beide Konzerne wollten sich nicht dazu äußern.
Orange und Bouygues Telecom hatten vor kurzem ihre Fusionsgespräche wiederbelebt. Einem Bericht zufolge könnte es um ein Volumen von zehn Milliarden Euro gehen. Sollten sich beide Unternehmen zusammentun, entstünde ein Konzern, der mehr als die Hälfte des Festnetz- und Handygeschäfts in Frankreich betreibt. Zugleich würde sich die Zahl der französischen Telekomanbieter auf drei reduzieren. Die Regierung in Paris hatte zuletzt Offenheit für eine Konsolidierung signalisiert. In Frankreich herrscht seit dem Markteintritt des Billiganbieters Iliad 2012 ein Preiskampf, der den Firmen zusetzt und Partnerschaften interessant macht. Orange will seine Geschäftszahlen am Dienstag vorlegen.