Reuters

Staatsanwaltschaft legt Revision in Sal.-Oppenheim-Urteil ein

14.07.2015
um 15:01 Uhr
Düsseldorf (Reuters) - Der Mammut-Prozess gegen die ehemalige Führungsriege der Privatbank Sal. Oppenheim geht möglicherweise in die zweite Runde.Die Staatsanwaltschaft und einer der Verurteilten hätten gegen das Urteil des Kölner Landgerichtes Revision eingelegt, erklärten Gericht und Staatsanwaltschaft am Dienstag und bestätigten damit einen Bericht des "Handelsblatt". Die anderen Verurteilten können noch bis Donnerstag Revision einlegen. Bis das Urteil schriftlich vorliegt, dürften allerdings wegen des umfangreichen Verfahrens noch fünf bis sechs Wochen vergehen. Staatsanwaltschaft und Anwälte haben dann noch einen Monat für ihre ausführliche Revisionsbegründung bevor sich der Bundesgerichtshof in Karlsruhe mit der Sache befasst. In einem der größten Wirtschaftsstrafprozesse der vergangenen Jahre hatte die 16. Große Strafkammer des Kölner Landgerichtes am 9. Juli die vier ehemaligen Gesellschafter der Bank wegen schwerer Untreue zu Haftstrafen verurteilt. Der ehemalige Risikovorstand, Friedrich Carl Janssen, muss ins Gefängnis - die anderen bleiben auf Bewährung frei. Auf zwei Jahre und zehn Monate Haft lautete das Urteil für den 71-jährigen Janssen, der dagegen nun Revision einlegte. Die Ex-Bankiers Christopher von Oppenheim, Matthias Graf von Krockow und Dieter Pfundt erhielten Bewährungsstrafen zwischen einem Jahr und elf Monaten und zwei Jahren. Die Strafkammer blieb damit bei allen unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Der Immobilienunternehmer Josef Esch muss wegen unerlaubten, fahrlässigen Betreibens von Bankgeschäften 495.000 Euro zahlen. Bei ihm war es - anders als bei den Ex-Bankiers - zuletzt nur noch um Verstöße gegen das Kreditwesengesetz gegangen. Dabei stand ein Großkredit an die ehemalige Arcandor-Großaktionärin Madeleine Schickedanz im Mittelpunkt. Als Arcandor im Frühjahr 2009 zusammenbrach, geriet auch Sal. Oppenheim in Schwierigkeiten. Die Privatbank wurde letztlich von der Deutschen Bank aufgefangen.

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008