LafargeHolcim spart sich neue Ziele für später auf

Zürich (Reuters) - Der neue Zementriese LafargeHolcim lässt sich bei seiner künftigen Ausrichtung noch nicht in die Karten blicken. Der diese Woche aus der Taufe gehobene Weltmarktführer für Baustoffe werde seine Ziele erst gegen Ende des Jahres bekannt geben, erklärte Konzernchef Eric Olsen am Mittwoch in Zürich. Klar ist bisher erst, dass die Fusion der Schweizer Holcim mit der französischen Lafarge innerhalb von drei Jahren Einsparungen von 1,4 Milliarden Euro abwerfen soll, auch dank des Abbaus von mehreren hundert Stellen. Der 40 Milliarden Dollar schwere Zusammenschluss der bis zum Ende der Vorwoche noch getrennt operierenden Firmen wurde von einer breit angelegten Werbekampagne begleitet. Dass es soweit kam, ist nicht selbstverständlich. Im Frühjahr drohte der Deal an Machtkämpfen zu scheitern. Doch am Mittwoch saßen der starke Mann bei Holcim, Präsident Wolfgang Reitzle, und Lafarge-Lenker Bruno Lafont einvernehmlich nebeneinander.Bis die beiden Firmen richtig verschmolzen sind, wird es aber noch dauern. "Bis Ende 2016 werden wir die Integration abgeschlossen haben", erklärte Olsen. Spätestens wenn sich der Konzern wieder voll auf das Geschäft konzentrieren kann, müssen sich Rivalen wie HeidelbergCement auf einen starken Konkurrenten gefasst machen. LafargeHolcim ist mit einem Umsatz von rund 28 Milliarden Franken und der weltweit breitesten Präsenz der unangefochtene Marktführer. Rund 60 Prozent des Geschäfts dürfte auf die Schwellenländer entfallen. "Dieser Anteil wird über die Zeit weiter zunehmen", erklärte Olsen.