Düsseldorf (Reuters) - Die Gespräche über Gehaltseinschnitte in der kriselnden RWE-Kraftwerkssparte sind am Dienstag ohne greifbare Ergebnisse vertragt worden.
Die Gewerkschaft IG BCE sei nicht bereit, über das von den Arbeitgebern vorgelegte Kürzungspaket zu verhandeln, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft. Die Stimmung zwischen Gewerkschaft und Management sei angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation "sehr ernst" gewesen. Die Gewerkschaft Verdi sprach von einem ersten Sondierungstermin. Die Gespräche sollen nun am 04. und 05. Juli in eine neue Runde gehen. "Die heute begonnenen Gespräch werde Anfang Juli fortgesetzt", sagte eine RWE-Sprecherin.
Dann wolle die IG BCE aber nicht mehr nur über die Stromerzeugung mit rund 14.000 Mitarbeitern reden, sagte der IG BCE-Sprecher weiter. Vielmehr sei die Gewerkschaft bereit, über ein Vorziehen der anstehenden Tarifrunde für RWE und einen moderaten Abschluss zu verhandeln, sagte der IG-BCE-Sprecher weiter. Dieser neue Tarifvertrag für rund 20.000 Mitarbeiter könnte dann ab 1. Januar 2017 gelten. RWE kämpft mit einem Gewinneinbruch bei seinen Kohle- und Gaskraftwerken. Der Konzern macht den Gewerkschaften zufolge wirtschaftliche Schwierigkeiten als Hintergrund für seine Forderungen nach Kürzungen geltend - entsprechende Klauseln seien im Manteltarifvertrag verankert.
Die IG BCE befürchtet zudem, dass auch die E.ON-Abspaltung Uniper auf Kürzungen dringen könnte. Hintergrund sei, dass die Arbeitgeber bei einem Termin am 24. Juni mit der Gewerkschaft anders als eigentlich geplant über die schwierige Lage in der Stromerzeugung reden wollten. Uniper werde weder Termine noch Inhalte etwaiger Verhandlungen kommentieren, sagte ein Sprecher. Unabhängig davon habe Uniper bereits erklärt, dass zur Sicherung der Handlungsfähigkeit des Unternehmens Spar- und Restrukturierungsmaßnahmen nötig seien. Der Austausch mit den Sozialpartnern sei wichtig, der Versorger werde "rechtzeitig" mit den Arbeitnehmern in einen Dialog treten.