Frankfurt (Reuters) - Der Elektroauto-Hersteller Tesla muss vorerst nicht befürchten, dass der Autopilot-Funktion in seinen Fahrzeugen in Europa die Zulassung entzogen wird.
Die zuständige Zulassungsbehörde in den Niederlanden erklärte am Donnerstag, man habe die US-Verkehrsbehörde NHTSA um Informationen über den tödlichen Unfall mit einem Tesla-Wagen in Amerika gebeten, der ein solches System an Bord hatte. Man wolle zunächst die Schlussfolgerungen abwarten, die die NHTSA aus ihren Untersuchungen über den Vorfall ziehe, bevor man eigene Schritte einleiten werde, sagte Hans Lammers, der bei der Behörde RDW für Fahrzeugzulassungen und Überwachung zuständig ist.
Es handele sich um einen informellen Informationsaustausch mit der NHTSA, erläuterte Lammers. Das von seiner Behörde für Europa zugelassene Tesla Model S verfüge über eine andere Version des Autopiloten als der besagte Wagen in den USA. Für das europäische Modell bestünden keine Sicherheitsbedenken, wenn die Fahrer das System lediglich zur Assistenz verwendeten und der Technik nicht die Kontrolle über das Fahrzeug überließen. "Wir denken, es ist nichts falsch mit dem System, wenn es richtig eingesetzt wird." Was die Funktion angehe, gebe es keinen Unterschied zu Systemen, die für andere Hersteller zugelassen seien. Der Zusatz, dass es sich bei Tesla um eine sogenannte Beta-Version handele, sei dabei nicht von Belang.
In den USA war der Fahrer eines Tesla-Autos Anfang Mai gestorben. Der 40-Jährige hatte den Wagen vom Typ Model S vor der Kollision mit einem Laster auf Autopilot gestellt. Am Donnerstag forderte das einflussreiche US-Verbrauchermagazin "Consumer Reports", dass Tesla den Autopiloten ausschaltet. Das System müsse so programmiert werden, dass die Fahrer die Hände am Lenkrad lassen müssen. Bei einem Unfall am Sonntag im US-Bundesstaat Montana mit dem SUV Modell X hatte der Fahrer den Autopilot eingeschaltet und die Hände nicht am Steuer als der Wagen von der Straße abkam. Das ergaben Daten, die von Tesla ausgewertet wurden.