London (Reuters) - Die Verschuldung der 30 größten Stahlfirmen ist einer Studie zufolge mit 150 Milliarden Dollar auf Rekordniveau.
"Viele Stahlproduzenten sind in einer Notlage, einige am Rande der Insolvenz", heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY. Die Hilfsbemühungen vieler Regierungen würden nur fruchten, wenn es in den Firmen tiefgreifende Restrukturierungen gebe. Die Unternehmen bräuchten tragfähige Geschäftsmodelle. Ein riesiges Überangebot drückt seit längerem auf den Stahlpreis und setzt vielen Anbietern zu. Vor allem China ist in die Kritik geraten, weil Unternehmen aus der Volksrepublik den Weltmarkt fluten.
Laut EY ist die Verschuldung der Unternehmen im Kampf um Marktanteile in die Höhe geschossen. Viele Firmen reagieren aber darauf. So verhandelt etwa Thyssenkrupp mit Tata Steel über eine Fusion. Der deutsche Konzern stand Ende Juni mit 4,77 Milliarden Euro in der Kreide, nachdem es vor Jahresfrist nur 4,39 Milliarden waren. Um dies zu ändern, sollen nun unter anderem Immobilien veräußert werden. Branchenprimus ArcelorMittal hat seine Kapitalausstattung mit einer drei Milliarden Dollar schweren Finanzspritze aufgebessert. Hinzu kamen Beteiligungsverkäufe. Dadurch wurde die Verschuldung zuletzt innerhalb von drei Monaten um mehr als vier Milliarden Dollar reduziert.