Frankfurt (Reuters) - Industrieroboter sind weiter eine Wachstumsbranche - allerdings haben sich die Absatzzuwächse der Hersteller in den vergangenen zwei Jahren halbiert.
Wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht des Branchenverbandes IFR hervorgeht, sind daran die nachlassende Nachfrage aus dem für die Branche wichtigsten Markt China und vonseiten der Autoindustrie verantwortlich. Im vergangenen Jahr wurden laut IFR (International Federation of Robotics) zwar immer noch 15 Prozent mehr Roboter für die Fertigung in den Fabrikhallen weltweit ausgeliefert, 2014 betrug das Wachstum allerdings noch fast 30 Prozent.
In den kommenden Jahren erwartet der Verband, in dem die größten Produzenten von Industrie-Robotern, darunter die Augsburger Kuka AG, zusammengeschlossen sind, eine weitere Verlangsamung auf 13 bis 14 Prozent Wachstum. China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, bleibt trotz konjunkturellen Gegenwinds in wichtigster Treiber für den Robotermarkt. Der chinesische Midea-Konzern hat Kuka für 4,5 Milliarden gekauft - ein weiterer Beleg für die zunehmende Bedeutung von Industrie-Robotern im Reich der Mitte. Dort wurden alleine in vergangenen Jahr nach Daten des IFR 68.800 Roboter installiert, mehr als in allen europäischen Ländern zusammen (50.100). In diesem Jahr wird ein Plus von 30 Prozent erwartet.
Der Wert der neu ausgelieferten Roboter stieg im vergangenen Jahr um neun Prozent auf 11,1 Milliarden Dollar. Bis Ende dieses Jahres soll die Zahl der weltweit neu installierten Roboter nach Schätzung des Branchenverbandes in der industriellen Produktion auf 290.000 Stück klettern. Getrieben wird die Nachfrage vor allem von neuen Automatisierungskonzepten in der Industrie sowie von der rasant zunehmenden Digitalisierung der Produktion (Industrie 4.0).