Frankfurt (Reuters) - Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner muss im Zusammenhang mit einer Strafe wegen der Manipulation des Referenzzinssatzes Libor einem Medienbericht zufolge kein juristisches Nachspiel fürchten.
Wie die "Süddeutsche Zeitung" am Sonntag vorab unter Berufung auf Finanzkreise berichtete, hat eine interne Untersuchung der Bank keine Anhaltspunkte für eine Pflichtverletzung Achleitners ergeben. Die Bank wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.
Bei der seit Anfang des Jahres laufenden Untersuchung war es um die Frage gegangen, ob Achleitner mitverantwortlich dafür war, dass die Bank rund 100 Millionen Pfund mehr an die britische Finanzaufsicht zahlen musste als ursprünglich avisiert, weil sie bei der Aufklärung der Zinsmanipulation nicht ausreichend mit den Behörden kooperiert hatte. Hätte Achleitner eine Pflichtverletzung nachgewiesen werden können, hätte ihm laut der Zeitung möglicherweise Schadenersatz in Millionenhöhe gedroht. Die Behörden in Großbritannien und den USA hatte der Deutschen Bank wegen der Manipulation des Libor - einem Referenzzinssatz, auf den sich weltweit Finanzgeschäfte in Billionenhöhe beziehen - eine Rekordstrafe von 2,5 Milliarden Dollar aufgebrummt.