Frankfurt (Reuters) - Die RWE-Ökostromtochter Innogy will sich in den kommenden Jahren bei Übernahmen zurückhalten.
Der Konzern habe für größere Akquisitionen trotz der zwei Milliarden Euro aus dem Börsengang kein Geld übrig, sagte Innogy-Chef Peter Terium am Dienstagabend vor dem Internationalen Club der Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. "Die zwei Milliarden sind verplant in Investitionsprojekte für die nächsten zwei bis drei Jahre." Der Versorger wolle auch kein Geld für Zukäufe auf die hohe Kante legen. Kleinere Übernahmen wie die kürzlich erworbene Solar- und Batteriefirma Belectric seien aber möglich. Hierfür hatte der Konzern nach eigenen Angaben einen hohen zweistelligen Millionenbetrag bezahlt.
Terium zeigte sich zuversichtlich, dass Innogy noch im Dezember in den MDax aufsteigt. "Das sieht sehr gut aus." Um auch in den Dax aufgenommen zu werden, müsse aber der Anteil der Mutter RWE auf 55 bis 60 Prozent schrumpfen.
RWE hält nach dem Börsengang noch 76,8 Prozent an Innogy. RWE hatte bei dem Börsengang 2,6 Milliarden Euro eingenommen. Terium, der zu dieser Zeit noch RWE-Chef war, sieht die Mutter nun mit ausreichend finanziellen Mitteln versorgt. "Mittelfristig ist die RWE jetzt wieder auf gesunde Füße gestellt. Ich will ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber wenn alles gegen uns gelaufen wäre, wäre die RWE in Liquiditätsnöte gekommen." Ein solch latentes Risiko könne ein Vorstand nicht verantworten. "Und das ist jetzt endgültig weg."
Von dem Regierungswechsel in den USA befürchtet Terium keine negativen Auswirkungen auf das Ökostromgeschäft. Es mache dafür keinen Unterschied, dass Donald Trump US-Präsident werde. Die Energiewende finde in Bundesstaaten wie Kalifornien und Texas statt. "Das ist unumkehrbar." Innogy will in den USA unter anderem Windkraftanlagen aufbauen.