Düsseldorf (Reuters) - Der größte deutsche Energiekonzern Innogy will auf der Suche nach neuen Geschäften verstärkt Beteiligungen an Start-up-Unternehmen in Israel ausloten.
Innogy gehe hierzu eine strategische Partnerschaft mit dem israelischen Crowdfunding-Unternehmen OurCrowd ein, sagte Innogy-Chef Peter Terium am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. OurCrowd öffne hierzu seine Liste mit Start-up-Firmen. "Wir haben die Möglichkeit, uns daran zu beteiligen. Das werden wir tun, wenn diese für uns von strategischem Interesse sind." Zu den geplanten Investitionen wollte sich der Manager nicht äußern. Es gehe sicher um Millionensummen, die genaue Größe hänge aber von den Möglichkeiten ab.
Bei OurCrowd haben nach eigenen Angaben fast 17.000 Investoren aus über 110 Ländern investiert. Die Gesamtsumme für Beteiligungen an rund 110 Firmen in Israel und weltweit liege bei über 400 Millionen Dollar (rund 380 Millionen Euro). Innogy hat für derartige Investitionen unter anderem ein Programm in Höhe von 130 Millionen Euro aufgelegt. Es seien aber auch Investitionen außerhalb dieses Topfes möglich, sagte Terium. In Israel seien die Rahmenbedingungen ähnlich wie im Silicon Valley, wo seine Mitarbeiter die Start-up-Szene ebenfalls bereits unter die Lupe nehmen. Die RWE-Tochter kooperiere in Israel schon mit sieben Start-up-Unternehmen. Diese seien aber kommerziell nicht so weit entwickelt, dass er die Namen nennen wolle.
Die Start-up-Firmen sollten einen Bezug zu den Aktivitäten von Innogy haben, erläuterte Terium. Dabei gehe es aber nicht nur um die klassischen Energiegeschäfte, sondern auch um Geschäfte mit intelligenter Haustechnik, Elektromobilität oder Datenverarbeitung. Die Firmen könnten im Gegenzug Innogy mit seinen 23 Millionen Kunden nutzen, um ihr Angebot zu testen. Wie lange sein Konzern an den jungen Firmen beteiligt bleibe, lasse sich nicht vorhersagen. Eine Beteiligung könnte sowohl nach einiger Zeit wieder verkauft werden. Möglich sei aber auch eine Aufstockung, wenn es zum Kerngeschäft von Innogy passt.