London (Reuters) - Die für Geldhäuser und Märkte zuständige Vizechefin der Bank of England, Charlotte Hogg, nimmt nach nur wenigen Tagen im Amt ihren Hut.
Das Direktorium habe das Rücktrittsangebot der wegen eines möglichen Interessenkonflikts unter Druck geratenen Währungshüterin "mit großem Bedauern" angenommen, teilte Notenbankchef Mark Carney am Dienstag mit. Zuvor hatte ein Parlamentsausschuss Hogg als ungeeignet für das Amt bezeichnet. Sie räumte vorige Woche ein, dass sie die Tätigkeit ihres Bruders bei der Großbank Barclays in den von ihrem Arbeitgeber vorgelegten Formularen nicht erwähnt hatte. Barclays unterliegt der Aufsicht der BoE.
Der Unterhaus-Ausschuss hatte der Währungshüterin noch Anfang des Monats bescheinigt, sie habe die Qualifikation für die Rolle als BoE-Vizechefin. Die jüngsten Enthüllungen seien aber zu jenem Zeitpunkt noch nicht bekannt gewesen, heißt es in einem Bericht des Ausschusses. Darin wird gerügt, dass Hogg das Gremium in die Irre geführt habe, wenn auch unabsichtlich. Hogg war seit Juli 2013 mit der Leitung des operativen Geschäfts der BoE betraut. Am 1. März war sie auf einen der Stellvertreterposten Carneys aufgestiegen.