Reuters

USA nach Atomkrieg-Warnung offen für Gespräche mit Nordkorea

17.10.2017
um 08:36 Uhr

Tokio/New York (Reuters) - Die USA zeigen sich nach Nordkoreas Warnung vor einem weltweiten Atomkrieg offen für direkte Gespräche mit dem asiatischen Land.

US-Vizeaußenminister John J. Sullivan sagte am Dienstag in Tokio: "Letztendlich schließen wir natürlich die Möglichkeit direkter Gespräche nicht aus." Bislang sträubten sich die USA und deren Verbündeter Japan, sich mit Nordkorea an den Verhandlungstisch zu setzen, solange es sein Atomprogramm vorantreibt. "Wir konzentrieren uns auf die Diplomatie, um das von Nordkorea verursachte Problem zu lösen", sagte Sullivan nach einen Treffen mit seinem japanischen Kollegen. "Wir müssen, wie auch immer, zusammen mit unseren Alliierten Japan und Nordkorea und anderen auf das Schlimmste vorbereitet sein, falls die Diplomatie scheitert."

Nach einer Reihe von Raketentests in Nordkorea und einem zunehmend kriegerischen Wortwechsel zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un haben die Spannungen zwischen beiden Seiten deutlich zugenommen. Am Montag hatte der stellvertretende UN-Botschafter Nordkoreas, Kim In Ryong, vor einem Ausschuss der UN-Vollversammlung gewarnt, die Lage auf der koreanischen Halbinsel habe einen sehr gefährlichen Punkt erreicht. "Ein Atomkrieg könnte jeden Moment ausbrechen."

CYBER-BANKRAUB IN TAIWAN

Der UN-Sicherheitsrat verhängte seit 2006 immer wieder Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea, weil es mit seinem Atomwaffen- und Raketenprogramm ständig die Auflagen der Weltorganisation verletzt. Dadurch wurde der Export des Landes und damit der Erwerb von Devisen stark eingeschränkt. Experten zufolge versucht Nordkorea fieberhaft, andere Möglichkeiten zu erschließen, um an harte Währung zu gelangen. So steht nach Einschätzung von Internet-Sicherheitsexperten eine nordkoreanische Hackergruppe hinter einem Cyber-Bankraub in Taiwan. Es handle sich um die Gruppe "Lazarus", die auch für den 81-Millionen-Dollar-Diebstahl bei der Zentralbank von Bangladesch verantwortlich sei, sagte Adrian Nish von der britischen Firma BAE Systems am Montag. Es sei mit weiteren Angriffen zu rechnen.

BAE SYSTEMS PLC

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