München (Reuters) - Siemens will bis Mitte November Klarheit über seine Kürzungspläne im Kraftwerksgeschäft schaffen.
"Wir haben uns Mitte November vorgenommen, und das werden wir wohl auch einhalten können", sagte die Personalchefin des Münchner Industriekonzerns, Janina Kugel, der Nachrichtenagentur dpa am Freitag. "Es stehen massive Veränderungen bevor." Sobald es einen Plan gebe, werde er im Wirtschaftsausschuss auch mit den Arbeitnehmervertretern besprochen. Insidern zufolge geht es um mehrere tausend Stellen in der Kraftwerks-Sparte und im Geschäft mit Antrieben, die unter der Energiewende leiden. Siemens hat sich zu den Plänen bisher nicht im Detail geäußert.
"Wenn ein Geschäft langfristig nicht mehr da ist, können wir nicht einfach an der Vergangenheit festhalten und weitermachen wie bisher", zitierte die dpa Kugel. "Der Markt für große Gasturbinen ist um 40 Prozent, für Dampfturbinen um 70 Prozent geschrumpft." Das sei nicht nur eine Konjunkturdelle, sondern eine strukturelle Veränderung, die schon vor Jahren begonnen habe.
Die Einschnitte sollten möglichst sozialverträglich erfolgen, sagte Kugel der Agentur. Entlassungen seien aber nicht auszuschließen. "Wo immer wir können, werden wir Mitarbeiter umschulen für Aufgaben in unseren Wachstumsgeschäften. Aber man muss auch ehrlich sagen, das wird nicht für jeden überall möglich sein."