Peking (Reuters) - Der Deutsche-Bank-Großaktionär HNA hat Medienberichten zufolge mit dem Verkauf etwa von Immobilienprojekten seine Kasse aufgebessert.
Zugleich kündigte HNA-Chef Adam Tan als Reaktion auf politische Vorgaben Änderungen in seiner Akquisitions-Polikik an. Das Unternehmen werde nicht in solchen Branchen zukaufen, die nicht von der chinesischen Regierung unterstützt würden, sagte Tan dem "21st Century Herald" vom Dienstag. "Unternehmen können im Ausland nicht chaotisch investieren, weil chaotische Investitionen Schwierigkeiten mit sich bringen", sagte er dem Medienportal Sina.com.
HNA hat in den vergangenen beiden Jahren mehr als 50 Milliarden Dollar weltweit investiert, unter anderem in die Deutsche Bank und die Hotelkette Hilton Worldwide. Das Unternehmen ist wegen seiner Verschuldung und Änderungen in seiner Aktionärsstruktur ins Visier der Behörden geraten. In der Schweiz muss HNA eine Gebühr von 50.000 Franken zahlen. Die dortige Behörde zur Überwachung von Übernahmen teilte am Wochenende mit, der chinesische Mischkonzern habe vergangenes Jahr beim Kauf der Schweizer Flug-Cateringfirma Gategroup teilweise falsche und unvollständige Angaben gemacht. Die Chinesen haben Gategroup für 1,5 Milliarden Dollar in bar übernommen.