Reuters

OMV sieht nach Explosion in Gasstation keine hohen Regressforderungen

20.12.2017
um 16:06 Uhr

Wien (Reuters) - Der Wiener Ölkonzern OMV erwartet nach der Explosion auf einer wichtigen österreichischen Gas-Verteilstation keine hohen Schadenersatzforderungen von Kunden.

"Wir erwarten keine großen Regresse", sagte Konzernchef Rainer Seele am Mittwoch vor Journalisten. Angaben zu einer Schadenssumme könne er noch nicht machen. Zuerst müssten die Ermittlungen rund um den Unfallhergang abgeschlossen werden. Laut OMV sei es zu keinen großen Lieferausfällen gekommen. "Alle Heizungen in Österreich, aber auch insbesondere in Italien sind warm geblieben und der Strom ist auch nicht ausgefallen", sagte Seele. Die OMV ist mehrheitlich an dem Betreiber der Gasstation, der Gas Connect Austria, beteiligt.

Der Unfallhergang sei noch nicht vollständig geklärt. "Da wird auch sehr viel herumspekuliert, daran möchte ich mich gar nicht beteiligen", sagte Seele. Er rechnet damit, dass die Ermittlungen der Behörden noch einige Wochen dauern werden.

Bei der Explosion und einem anschließenden Großbrand auf der Gasstation in Baumgarten vor gut einer Woche waren eine Person getötet und 21 Menschen verletzt worden. Nach Angaben des Betreibers gehen die ermittelnden Behörden davon aus, dass der Unfall von einer neu installierten Filteranlage ausgegangen ist. Konkret habe sich eine Verschlusskappe gelöst und sei mit großer Wucht gegen einen anderen Anlagenteil geschlagen. Das ausströmende Gas entzündete sich, die Erdgaslieferungen von Österreich ins Ausland unterbrochen. Das Nachbarland Italien, das stark von Gaslieferungen aus Österreich abhängig ist, hatte daraufhin den den Notstand bei der Energieversorgung ausgerufen. [nL8N1OC3IG]

OMV AG

WKN 874341 ISIN AT0000743059