Berlin (Reuters) - Bei der kurz vorm Verkauf stehenden HSH Nordbank könnte Insidern zufolge künftig etwa ein Drittel der Jobs wegfallen.
Mittelfristig dürfte die Bank nach der erwarteten Übernahme durch Finanzinvestoren deutlich weniger Stellen haben als derzeit, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren mit der Situation vertrauten Personen. Es könnte auf noch 1300 bis 1400 Stellen hinauslaufen, sagte ein Insider. Ende 2017 gab es knapp 2000 Vollzeitkräfte bei der Landesbank. Das Institut wollte sich am Donnerstag dazu nicht äußern.
Die Mehrheitseigentümer Hamburg und Schleswig-Holstein müssen die Landesbank auf Druck der EU bis zum 28. Februar verkaufen. Sie verhandeln derzeit exklusiv mit dem Konsortium aus den Finanzinvestoren Cerberus und J.C. Flowers. Flowers hält bereits gut fünf Prozent an der HSH.
Die HSH war durch die Finanzkrise und wegen der Schiffskrise in Schieflage geraten. Hamburg und Schleswig-Holstein haben die Bank mit Garantien und Eigenkapital von rund 13 Milliarden Euro vorm Aus gerettet. Die Sanierung der Bank sorgte dann für einen kräftigen Stellenabbau. So hatte die HSH Ende 2008 noch rund 5000 Beschäftigte. Vertreter der schleswig-holsteinischen Landesregierung haben sich nach eigenen Angaben bei den Bietern für den HSH-Standort in Kiel eingesetzt. Aus dem Umfeld von Politik und Bank hieß es jedoch übereinstimmend, die Länder müssten genau die Vorgaben aus Brüssel einhalten und wollten kein weiteres Beihilfe-Problem mit der EU-Kommission.