München (Reuters) - Die beiden Großaktionäre von BMW, Stefan Quandt und Susanne Klatten, haben das Erbe ihrer Mutter unter sich aufgeteilt.
Zweieinhalb Jahre nach dem Tod von Johanna Quandt kommt Stefan Quandt damit allein auf eine Sperrminorität von 25,8 Prozent an dem Münchner Automobilbauer, wie aus mehreren Stimmrechtsmitteilungen vom Dienstag hervorgeht. Seine Schwester Susanne Klatten kommt auf 20,9 Prozent. Insgesamt habe sich am Streubesitz von BMW damit nichts geändert, sagte ein Sprecher des Konzerns. 46,8 Prozent an BMW sind in Händen der Familie Quandt. Der 51-jährige Stefan Quandt und Susanne Klatten (55) hätten keine Absicht, sich von ihren Anteilen zu trennen, betonte ein Sprecher der Familie.
Johanna Quandt war im August 2015 im Alter von 89 Jahren in Bad Homburg bei Frankfurt gestorben. Sie hatte den Unternehmer Herbert Quandt 1960 geheiratet und nach dessen Tod das Erbe weitergeführt. Quandt war Ende der 1950er Jahre bei dem damals angeschlagenen Autobauer eingestiegen. Die Quandts gehören mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 30 Milliarden Euro zu den reichsten Familien Deutschlands. Allein das BMW-Aktienpaket von Stefan Quandt ist 13,4 Milliarden Euro wert, das seiner Schwester 10,9 Milliarden.
Die Aufteilung des Erbes hatte sich abgezeichnet. Formal waren die beiden Kinder zunächst gemeinsam Erben der Holding ihrer Mutter geworden. Johanna Quandt hatte den größten Teil ihres BMW-Aktienpakets von 16,4 Prozent bereits von 2003 bis 2008 - unbemerkt von der Öffentlichkeit - an sie verteilt, die Stimmrechte aber behalten. Der Mitteilung zufolge gehen 49,3 Millionen BMW-Aktien nun endgültig an Susanne Klatten, 50,7 Millionen an Stefan Quandt. Beide sitzen im Aufsichtsrat von BMW.