Berlin (Reuters) - Hamburg und Schleswig-Holstein haben die Schlussverhandlungen zur Veräußerung der HSH Nordbank eingeläutet.
"Wir wollen den Verkauf erfolgreich abschließen", erklärte die schleswig-holsteinische Finanzministerin Monika Heinold am Samstagabend gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. "Aber wie immer bei komplizierten Rechtsgeschäften hängt alles vom Gesamtpaket und damit von noch zu lösenden Details ab", betonte die Grünen-Politikerin. "Daran arbeiten wir." Ihr Ministerium teilte mit: "Jetzt geht es in die spannende Schlussphase." Bis zum 28. Februar hätten die Länder Zeit für den Abschluss eines Kaufvertrags. Die Landesbank muss auf Druck der EU privatisiert werden.
Einem Deal müssen dann die beiden Länderparlamente noch zustimmen. Zudem nimmt die EU die Bank noch genau unter die Lupe. "Schließlich prüft die Europäische Kommission die Rentabilität der neuen Unternehmensstruktur", teilte das Ministerium mit. Erst wenn die Brüsseler Behörde grünes Licht gebe, könne der Verkauf vollständig über die Bühne gehen.
Die Ländern verhandeln als Mehrheitseigner derzeit exklusiv mit dem Konsortium aus den Finanzinvestoren Cerberus und J.C. Flowers. Flowers hält bereits gut fünf Prozent an der HSH. Der Verkauf ist eine EU-Auflage im Gegenzug für staatliche Milliardenhilfen. Scheitert dies, droht der Bank die Abwicklung. Die HSH war durch die Finanzkrise und wegen der Schiffskrise in Schieflage geraten. Hamburg und Schleswig-Holstein haben das Geldhaus mit Garantien und Eigenkapital von rund 13 Milliarden Euro vorm Aus gerettet. Über Gebühren dafür flossen etwa drei Milliarden Euro zurück an die Länder.